- Der Amtsinhaber Ibrahim Boubacar Keita hat die Stichwahl für die Präsidentschaft in Mali gewonnen.
- Der unterlegene Herausforderer Soumailla Cissé prangert erneut Wahlbetrug an und will das Ergebnis nicht anerkennen.
Die Wahlbeteiligung im westafrikanischen Krisenstaat lag bei knapp 35 Prozent. Schon in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am 29. Juli hatte der 73-jährige Keita seinen 68-jährigen Herausforderer Cissé weit hinter sich gelassen.
Die Stichwahl entschied Keita laut offizieller Quelle nun mit über 67 Prozent der Stimmen für sich. Die Opposition hat der amtierenden Regierung bereits vor Bekanntgabe des Resultats Wahlbetrug vorgeworfen und hält die Wahl für illegitim.
Keita tritt am 4. September seine neue Amtszeit an. Eine der grössten Herausforderungen für ihn wird es in den nächsten fünf Jahren sein, das Friedensabkommen von 2015 mit Rebellenmilizen zu stärken.
Schwierige Situation im Land
Seine Kritiker werfen ihm vor, nicht für ein Ende der Gewalt in dem westafrikanischen Land gesorgt zu haben. Trotz einer internationalen Militärintervention besteht die Bedrohung durch Dschihadisten in weiten Teilen des Landes fort.
Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hatte im Januar 2013 militärisch in Mali eingegriffen. Damit wollte sie das Vorrücken von Islamisten und Tuareg-Rebellen vom Norden in den Süden des Landes stoppen und die geschwächten Regierungstruppen unterstützen. Die UNO hatte im selben Jahr einen Einsatz von Blauhelmsoldaten in Mali gestartet.