Palliative Care heisst, das Leiden von unheilbar kranken Menschen zu lindern, aber nicht mehr zu heilen. Eine solche Betreuung erfordert eine Vielzahl von Ärzten und Pflegenden: Der Hausarzt ist involviert, ein Spital, die Spitex.
«Die Zusammenarbeit läuft oft noch nicht optimal», stellt Gabi Schenker, Pflegeleiterin der Spitex Region Olten fest. Sie begrüsst deshalb, dass der Verein palliative-so den Informationsfluss zwischen Hausärzten, Spital, Pflegheim oder Spitex in der palliativen Pflege nun verbessern will.
Dazu präsentierte der Verein am Donnerstag in Olten eine eigens entwickelte Mobile-App. Dank dieser App kann etwa der Betreuungs- oder Medikamentenplan laufend aktualisiert werden. Die App funktioniert als elektronische Krankengeschichte mit einer integrierten Chat-Funktion, der Datenschutz soll dabei gewährleistet sein. Mit der App kann eine Spitex-Pflegende am Krankenbett beispielsweise sofort den Hausarzt erreichen, wenn sie etwa die Dosis eines Medikaments verändern will.
Christoph Cina, Hausarzt in Messen und Gründer des Vereins palliativ-so, setzt die App im Bucheggberg bereits seit einigen Jahren ein und hat gute Erfahrungen gemacht. Etwa bei einem 62-jährigen Mann mit Bauchspeicheldrüsenkrebs, der zu Hause bleiben wollte, und dem eine Pflegende mit Hilfe von Hausarzt und Spital ein Schmerzmittel in den Rücken verabreichen konnte.
Der Mann ist gestorben. Ganz im Sinne des Palliative-Care-Gedankens konnte ihm sein letzter Lebensabschnitt aber so erträglich wie möglich gemacht werden.