Nach 37 Jahren kehrt der FC Winterthur (FCW) in die oberste Fussball-Liga zurück. Die Freude in Winterthur ist riesig – doch die Super League bedeute einen finanziellen und personellen Mehraufwand für die Stadt, sagt Sicherheitsvorsteherin Katrin Cometta.
Für konkrete Zahlen sei es noch zu früh. Doch die Stadt sei vorbereitet für Hochrisikospiele der Super League: «Winterthur hat schon sehr viel Erfahrung mit grossen Matches – nun wird es etwas häufiger, dass wir das grössere Sicherheitsdispositiv in Anspruch nehmen müssen.»
Super League bringt Budgeterhöhung für FCW
Auch Andreas Mösli, Geschäftsführer des FC Winterthur, ist überzeugt, dass der Club die Super League packen wird – auch aus finanzieller Sicht. «Klar, wir brauchen mehr Geld. Momentan haben wir ein Budget von sechs Millionen. In der Super League sollte das auf zehn Millionen erhöht werden.» Doch Mösli stellt auch klar: «Wir brauchen mehr, die uns helfen, damit man mit zehn Millionen nicht ‹der Kleine› der Super League ist.»
Für FCW-Urgestein Thomas Gerber könne der FCW nun zeigen, dass man auch mit weniger Geld operieren könne. «Der FC Zürich ist auch Meister geworden und hat sicher nicht am meisten Geld in dieser Liga», erklärt der Hobbyfilmer des Schützi TVs. «Geld alleine schiesst zwar viele Tore, aber nicht alle.»
So feierten Spieler und Fans des FC Winterthur
Schaffhausen bereitet sich auf möglichen Aufstieg vor
Im Sommer 2007 stieg der FC Schaffhausen (FCS) von der Super League in die Challenge League ab. Nun spielt der FCS diese Woche in der Barrage wieder um den Aufstieg in die Super League. Was bei den Fans für Euphorie sorgt, löst bei der Schaffhauser Polizei Sicherheitsfragen aus.
Doch im Falle des Aufstiegs in die höchste Fussball-Liga müsste Schaffhausen das Sicherheitsdispositiv nicht alleine stemmen, sagt die Schaffhauser Sicherheitsdirektorin, Cornelia Stamm Hurter. «Wir sind Teil des Ostschweizerischen Polizeikonkordats. Es ist üblich und vertraglich abgesichert, dass man sich bei solchen Ausnahmesituationen gegenseitig unterstützt.» Natürlich seien Hochrisikospiele mit einem Risiko verbunden. «Aber wir haben geschulte Sicherheitskräfte, die wissen, wie man mit solchen Situationen umgehen muss», sagt Stamm Hurter.
Auch Ronny Bien, ehemaliger Stadionsprecher des FC Schaffhausen, ist überzeugt, dass der FCS das Sicherheitsdispositiv in der obersten Fussball-Liga bewältigen könnte. Trotzdem sei es eine kurze Zeitspanne, bis die neue Meisterschaft wieder losgehe. «Man muss in der Sommerpause sicher über die Bücher, weil in der Super League andere Ansprüche als in der Challenge League gelten», sagt Bien. «Das hat man gesehen beim Aufstieg 2004, als man innert wenigen Wochen eine Zusatztribüne aufstellen und das Sicherheitsdispositiv aufstocken musste.»
Finanziell bessere Aussichten in der Super League
Falls der FC Schaffhausen den Aufstieg in der Barrage nicht schaffen sollte, müsse das mittelfristige Ziel trotzdem die Super League sein. Denn die Challenge League ist laut Bien wegen der geringen Einnahmen kein finanzieller Selbstläufer.
Ähnlich sieht das auch Bernt Haas, Sportchef des FC Schaffhausen. Auch wenn Schaffhausen den Aufstieg schaffen sollte, sei ihm klar, dass sie auch in der Super League keine grossen Sprünge machen könnten. Doch: «Es wäre aber sicher der eine oder andere Transfer möglich, der in der Challenge League nicht möglich gewesen wäre.»
Am Donnerstag und Sonntag wird der FCS gegen den FC Luzern in der Barrage spielen – danach wird feststehen, ob auch dem FCS der Sprung in die Super League gelingt.