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Beliebter Social-Media-Dienst Indien will Tiktok verbannen

Das ist Tiktok: Ein soziales Netzwerk des chinesischen Technologie-Unternehmens Bytedance, das vor allem bei Jungen sehr beliebt ist. Weltweit soll Tiktok die am drittmeisten installierte App sein. Inhalt sind kurze, hochkantig gefilmte Videos lustigen Charakters, auch mit Gesangs- oder Tanzeinlagen. «Die Stimmung bei Tiktok ist eher albern und selbstironisch», sagt SRF-Digitalredaktor Jürg Tschirren. Anders als bei Instagram etwa folge man nicht in erster Linie Freunden oder Influencern. Algorithmen bestimmen den Inhalt – ein Konto muss dafür allerdings nicht erstellt werden.

Jürg Tschirren

Digitalredaktor

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Jürg Tschirren hat Zeitgeschichte und Journalismus studiert. Er arbeitet seit 2007 für SRF und berichtet über IT, Kommunikation, Unterhaltungselektronik, digitale Distribution, soziale Netzwerke, Datenschutz, Computersicherheit und Games.

Indien will die App verbieten: Dies aufgrund pornografischen Inhalts. Tschirren sagt, der Vorwurf komme überraschend. Vor dem geplanten Verbot in Indien habe es keine Meldungen über Probleme mit Pornografie gegeben. Der Digitalredaktor geht auch davon aus, dass sie von Algorithmen oder Moderatoren jeweils schnell aussortiert werden. Laut Tiktok war dies in Indien bei sechs Millionen solcher Videos der Fall. «Alles in allem ist das ein Problem, mit dem auch andere soziale Netzwerke zu kämpfen haben», so Tschirren. Er vermutet in dem geplanten Verbot einen anderen Grund: Vor den Wahlen in Indien wurden immer öfter auch politische Inhalte auf Tiktok hochgeladen.

Verbot hätte verheerende Folgen für Bytedance: Momentan kann Tiktok in Indien nicht mehr heruntergeladen werden. Doch wer die App bereits installiert hat, kann sie auch weiterhin nutzen. Kommt das Verbot, wäre das ein herber Rückschlag für das Unternehmen Bytedance: «Fast die Hälfte des Wachstums im letzten Quartal ist auf Indien zurückzuführen», so Tschirren. Solange Tiktok aber in anderen Märkten wie den USA, China, Deutschland und der Schweiz so beliebt bleibt wie bisher, würde das Unternehmen den Ausfall wohl schon verkraften, denkt der Digitalredaktor.

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