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Brief von mehreren Staaten Mehr Respekt für LGBTI: EU-Politiker verfassen Schreiben

  • 16 europäische Staats- und Regierungschefs haben in einem gemeinsamen Brief zum Kampf gegen die Diskriminierung der LGBTI-Gemeinschaft gemahnt.
  • «Respekt und Toleranz sind das Herzstück des europäischen Projekts», heisst es in dem Schreiben.
  • Anlass ist nicht zuletzt ein umstrittenes Gesetz in Ungarn, welches auch rund um das EM-Spiel Deutschland-Ungarn ein dominierendes Thema war.

«Wir müssen weiterhin gegen die Diskriminierung der LGBTI-Gemeinschaft kämpfen und erneut bekräftigen, dass wir ihre Grundrechte verteidigen», schrieben die Politiker in einem gemeinsamen Brief an die Spitzen der Europäischen Union. Die englische Abkürzung LGBTI steht kurz für «Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans, Inter».

Orban wehrt sich gegen Kritik

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Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat EU-Kritik zurückgewiesen, dass ein neues ungarisches Gesetz Homosexuelle diskriminiere. Vor dem EU-Gipfel betonte er, in dem Gesetz über Darstellungen in Schulbüchern gehe es nicht um bestimmte sexuelle Orientierungen. Er sei bereit, auf dem EU-Gipfel alle Fragen dazu zu beantworten, aber das Gesetz gelte.

«Respekt und Toleranz sind das Herzstück des europäischen Projekts», heisst es in dem Schreiben. «Wir sind entschlossen, diese Anstrengungen fortzuführen und dafür zu sorgen, dass die künftigen Generationen Europas in einem von Gleichberechtigung und Respekt geprägten Umfeld aufwachsen.»

Viele Länder machen nicht mit

Der Brief erwähnt als Anlass den International Lesbian Gay Bisexual and Transgender Pride Day am 28. Juni. Die mögliche Diskriminierung sexueller Minderheiten ist jedoch auch Streitthema beim EU-Gipfel, der am Donnerstagnachmittag in Brüssel beginnt.

Dabei geht es um ein neues Gesetz in Ungarn, das den Zugang zu Informationen über Homo- und Transsexualität für Kinder beschränkt. 17 EU-Staaten hatten gegen das Gesetz protestiert.

Diese Staaten – bis auf Österreich – trugen nun auch den Brief der Staats- und Regierungschefs mit. Darunter sind neben Deutschland die übrigen EU-Gründerstaaten Frankreich, Italien, Niederlande, Belgien und Luxemburg. Von den östlichen EU-Staaten machten nur Estland und Lettland mit. Länder wie Polen, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Slowenien, Kroatien, Bulgarien oder Rumänien fehlen.

Goretzka zeigt Herz

Die Allianz Arena in München sollte beim EM-Spiel zwischen Deutschland und Ungarn am Mittwoch als Zeichen für Toleranz eigentlich in Regenbogenfarben erstrahlen. Die Uefa hatte den Antrag jedoch abgelehnt, worauf eine Welle der Entrüstung vor allem in den sozialen Medien auf die UEFA zukam.

Obwohl das Stadion nicht wie geplant in den Regenbogenfarben leuchtete, sendete München und vor allem die deutsche Fussball-Nationalmannschaft ein klares Signal. An vielen Orten in der Stadt sah man farbige Fahnen. Der Deutsche Goalie Manuel Neuer trug eine Regenbogen-Armbinde.

Leon Goretzka, Torschütze zum 2:2, nahm während der Partie sein Herz in beide Hände – im doppelten Sinn. Nach seinem fulminanten Schuss ins Glück demonstrierte der Nationalspieler eindrucksvoll seine Werte mit einer klaren Botschaft. Goretzka formte vor dem ungarischen «schwarzen Block» das Zeichen der Liebe.

«Spread love», verbreitet Liebe, schrieb der Bayern-Star noch in der Nacht bei Twitter neben eine Regenbogenfahne: «Yes!!!!!!!! Wembley calling!»

Tagesschau, 22.6.2021, 19:30 Uhr ; 

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