Am späten Sonntagnachmittag hat die aktuelle Hitzewelle ihren Höhepunkt erreicht. Wann Hitzegeplagte wieder aufatmen können und wo es sich derzeit am besten aushalten lässt, weiss Felix Blumer von SRF Meteo.
SRF News: Wann können wir mit einer Abkühlung rechnen?
Felix Blumer: Die Temperaturen gehen vor allem auf Dienstag zurück. Am Montag ist es immer noch heiss, die Temperaturen liegen dann noch immer bei über 30 Grad. Im Laufe des Tages nimmt die Gewitterneigung allerdings mehr und mehr zu.
Wie stark werden denn die Gewitter?
Die Gewitter können lokal heftig werden, aber es wird nicht flächendeckend zu kräftigen Gewittern kommen, weil die Abkühlung in der Höhe nur mässig stark ist. Die heftigsten Gewitter erwarten wir Richtung Osten und in den Bergen der Zentralschweiz.
Momentan ist es sehr schwül. Haben wir bis Dienstag noch mit Tropennächten zu rechnen?
Die Nacht von heute auf morgen wird happig werden, es wird an verschiedenen Orten Tropennächte geben und die Temperaturen sinken nicht unter 20 Grad. Einzig in Muldenlagen wird es ein bisschen kühler. Stellenweise fallen die Temperaturen nicht unter 23 bis 25 Grad.
Wie geht es ab Dienstag weiter?
Ab Dienstagmorgen ist die Sache eigentlich ausgestanden, da in der Nacht kühlere Luft in Richtung Schweiz kommt. Am Dienstag ist es dann vor allem in den Bergen gewitterhaft, im Flachland wird sich schon die Sonne zeigen. Am Mittwoch wird es im Mittelland wohl wieder sonnig und dann von Tag zu Tag wärmer. Am Freitag erreichen die Temperaturen bereits wieder die 30-Grad-Marke. Die ganz grosse Hitze gibt es in der nächsten Woche aber nicht. In den Bergen werden wir bis Donnerstag Gewitter haben.
Wurde der Hitzerekord für Juni geknackt?
In der Ostschweiz und zum Teil auch auf den Bergen war es der zweitwärmste Juni seit Messbeginn, der Rekord liegt allerdings noch um einiges höher. Der war im Juni 2003 und ist völlig unangetastet. Im westlichen Mittelland ist an verschiedenen Orten der drittwärmste Juni gewesen. Einzig am Genfersee war es nur der acht- oder neuntwärmste Juni seit Messbeginn.
Was ist der Grund für die momentane Hitze?
Massgeblich ist vor allem die heisse Luft in der Höhe, die aus der Sahara zu uns geflossen ist. Das Hoch aus Skandinavien hat sich verabschiedet und einer Südwestströmung Platz gemacht. Daher fliesst jetzt auch in der unteren Luftschicht sehr heisse Luft vom Rhonetal Richtung Schweiz. In Sitten wurde heute mit 37 Grad der Hitzerekord des Jahres gebrochen. Damit stieg die Temperatur in der Schweiz zum ersten Mal seit 2015 wieder auf 37 Grad.
Hat sich der Körper nach so einer Hitzeperiode an die Wärme gewöhnt?
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, aber es ist natürlich so, dass ein Gewöhnungseffekt eintritt – vorausgesetzt, man trinkt genügend. Im Winter hat sich der Körper fünf Tage nach einem Kälteeinbruch ja auch auf die niedrigeren Temperaturen eingestellt.
Wo ist es derzeit am angenehmsten?
Momentan in den Bergen, aber auch dort sind die Temperaturen sehr hoch. Es ist in der ganzen Schweiz heiss. Tiefere Temperaturen hatten wir in den letzten Tagen vor allem in Skandinavien.
Erwartet uns bald eine neue Hitzeperiode?
Momentan zeigen die Wettermodelle keine echte Hitzeperiode, aber im Verlauf des Juli und des August kann es durchaus zu weiteren Hitzewellen kommen.
Das Gespräch führte Mareike Rehberg.