- Im letzten Jahr sind weltweit insgesamt 65 Journalistinnen und Journalisten bei der Ausübung ihrer Arbeit getötet worden.
- Das sind 17 mehr als im Jahr 2019, wie die internationale Journalisten-Föderation (IJF) bekannt gab.
Damit ist Zahl der Todesopfer in etwa gleich hoch wie in den 1990er-Jahren. Das gab die Föderation bei der Veröffentlichung ihres jährlichen Berichts über Tötungen bekannt.
Die Medienschaffenden seien entweder bei gezielten Attacken oder Bombenangriffen getötet worden – oder weil sie ins Kreuzfeuer geraten seien. Die IJF berichtete auch, dass derzeit mehr als 200 Journalisten wegen ihrer Arbeit inhaftiert seien.
Die Tötungen von Journalisten fanden in 16 verschiedenen Ländern statt. Am meisten Journalistinnen und Journalisten starben in Mexiko. «Die rücksichtslose Herrschaft von Verbrecherbaronen in Mexiko, die Gewalt von Extremisten in Pakistan, Afghanistan und Somalia sowie die Intoleranz von Hardlinern in Indien und auf den Philippinen haben zu dem anhaltenden Blutvergiessen in den Medien beigetragen», sagte IJF-Generalsekretär Anthony Bellanger.
Immer wieder Mexiko
Zum vierten Mal in fünf Jahren führte Mexiko die Liste der Länder an, in denen die meisten Journalisten getötet wurden, mit 14 Tötungen. Es folgten 10 Tote in Afghanistan, neun in Pakistan, acht in Indien, je vier auf den Philippinen und in Syrien und je drei in Nigeria und im Jemen. Ausserdem gab es jeweils zwei Tötungen im Irak und in Somalia, während Bangladesch, Kamerun, Honduras, Paraguay, Russland und Schweden jeweils einen getöteten Journalisten meldeten.
Zusätzlich zu den Todesfällen sagte die IJF, dass im März 2021 weltweit mindestens 229 Journalisten wegen ihrer Arbeit inhaftiert waren. Der Verband sagte, die Türkei sei «der grösste Gefängniswärter von Journalisten in der Welt» – mit mindestens 67 Medienschaffenden in ihren Zellen. 23 Journalisten seien in China inhaftiert, 20 in Ägypten, 16 in Eritrea und 14 in Saudi-Arabien.