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Vielen Vogelarten droht langfristig das Aussterben
Aus SRF 4 News aktuell vom 25.07.2019.
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Klimawandel bedroht Vögel Rauchschwalbe & Co. langfristig vom Aussterben bedroht

Vögel können sich der Klimaerwärmung nicht schnell genug anpassen. Forscher befürchten, viele von ihnen werden aussterben.

Klimawandel bedroht Vögel: Heimische Vögel passen sich der Klimaerwärmung zu wenig schnell an. Zu diesem Schluss kommen Forscherinnen und Forscher des Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung. Sie analysierten dazu mehr als 10'000 wissenschaftliche Studien. Untersucht wurden insgesamt 17 häufige Vogelarten wie Kohlmeise, Rauchschwalbe oder Elster. «Für alle untersuchten Arten ist das Risiko des langfristigen Aussterbens sehr gross», sagt Studienleiterin Viktoriia Radchuk vom Leibniz-IZW.

Verändertes Verhalten: «Manche Arten wie Blaumeise, Kohlmeise, Rötelfalke und Eichelhäher legen ihre Eier früher im Jahr – und sie legen auch mehr Eier», so Radchuk weiter. Allerdings reiche das Tempo der Anpassung langfristig nicht aus, um die Art zu erhalten. Das Problem: Die Vögel brüten zwar früher, aber nicht so früh, wie es vom Nahrungsangebot her optimal wäre – denn auch dieses verändert sich mit dem Klimawandel.

Kürzerer Winterschlaf oder früher brüten

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Die in der Tierwelt am häufigsten beobachtete Reaktion auf den Klimawandel ist eine zeitliche Veränderung biologischer Ereignisse wie Winterschlaf, Fortpflanzung oder Migration (phänologische Merkmale). Veränderungen von Körpergrösse, der Körpermasse oder anderer morphologischer Merkmale wurden ebenfalls mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht – zeigen aber kein systematisches Muster. (Leibniz-IZW)

Das ganze System verändert sich: Die Vögel sind Teil eines komplexen Ökosystems, in dem jede Art eine ganz bestimmte Aufgabe hat – sei es etwa als Nahrungsquelle für andere Tiere oder als Nützling, der beispielsweise schädliche Insekten frisst. Wenn nun die Vögel aus diesem Ökosystem und der bestehenden Nahrungskette herausbrechen, weil sie aussterben, habe das Auswirkungen aufs ganze System, betont Radchuk.

Erwärmung geht viel zu schnell: Besonders beunruhigend sei die Tatsache, dass die analysierten Daten überwiegend häufige Vogelarten umfassten, von denen bekannt ist, dass sie mit dem Klimawandel eigentlich relativ gut umgehen, so die Studienleiterin. Wie seltene oder gefährdete Arten auf den Klimawandel reagierten, müsse erst noch analysiert werden. Man befürchte, dass die Prognosen zum Überleben für solche Arten, die für den Naturschutz von Belang sind, noch pessimistischer seien, heisst es vom Leibniz-IWZ.

Was ist zu tun? Am besten wäre es natürlich, den Klimawandel möglichst rasch zu bremsen, indem der CO2-Gehalt in der Atmosphäre stabilisiert und mittelfristig sogar verringert wird. Ob das gelingt, ist mehr als fraglich. «Man könnte auch versuchen, die Vögel in solche Ökosysteme umzusiedeln, die den Vögeln eine Anpassung ermöglichen», sagt Biologin Radchuk. Doch wenn man Vogelarten beispielsweise in nördlichere Gebiete umsiedeln würde, wäre dies wiederum ein Eingriff in ein bestehendes Ökosystem, betont sie. «Das ist viel riskanter als zu versuchen, unseren Einfluss aufs Klima zu minimieren.»

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