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Nach Vulkanausbruch Angst vor Covid-Einschleppung erschwert Hilfsaktionen in Tonga

  • Elf Tage nach dem Vulkanausbruch vor der südpazifischen Insel Tonga nehmen die Hilfsaktionen Fahrt auf.
  • Benötigt werden vor allem Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen und Material zum Wiederaufbau von Gebäuden.
  • Da das bislang Corona-freie Tonga befürchtet, dass das Virus eingeschleppt werden könnte, müssen Hilfsgüter ohne Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern abgeliefert werden.

Die Vereinten Nationen und das Rote Kreuz warnen vor einem Coronavirus-Ausbruch auf Tonga: «Dies wäre für den kleinen Inselstaat mit seinen rund 100'000 Bewohnerinnen und Bewohnern in der aktuellen Situation eine Katastrophe», sagt Sione Taumoefolau, Generalsekretärin des Roten Kreuzes.

Die Angst ist nicht unbegründet: Auf einem Schiff aus Australien, das am Mittwoch in Tonga angekommen war, gab es in der Crew 29 Corona-Fälle.

Landebahn von Asche befreit

Inzwischen ist die Landebahn am Fua'amotu Flughafen von Asche befreit, sodass dort laut dem Roten Kreuz wieder Flugzeuge sicher landen können. Die USA haben das Marineschiff USS Sampson mit Hilfslieferungen geschickt. Die australische Regierung stellt mehr Geld zur Verfügung.

Der Ausbruch des Unterseevulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai Mitte Januar hatte eine Tsunamiwelle ausgelöst, die auf Inseln des Tonga-Archipels Zerstörungen angerichtet hat. Mindestens drei Menschen starben. Peru rief nach einer durch den Tsunami ausgelösten Ölpest den Umwelt-Notstand aus.

Medienberichten zufolge erklärte die Nasa, die Eruption sei mehrere Hundert mal stärker gewesen als die Sprengkraft der Atombombe über Hiroshima. «Diese Katastrophe hat die Menschen in Tonga erschüttert wie nichts zuvor», so Taumoefolau vom Roten Kreuz. «Der Tsunami hat Häuser und Dörfer vernichtet, wir bauen sie inmitten der Asche wieder auf.»

Grafik zur Grösse der Aschewolke im Vergleich
Legende: SRF

SRF 4 News, 26.01.2022, 10:00 Uhr ; 

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