- Die beiden Genfer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz sind im Stockholmer Konzerthaus mit dem Nobelpreis für Physik geehrt worden.
- Dies für die Entdeckung des ersten Exoplaneten im Jahr 1995.
- Insgesamt wurden 15 Preisträger in Stockholm und Oslo geehrt, darunter auch die beiden Literaturnobelpreisträger Peter Handke und Olga Tokarczuk sowie der Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed aus Äthiopien.
Bei der Preisverleihung und dem anschliessenden Bankett war auch Bundesrat Guy Parmelin anwesend. Er war von Michel Mayor und der Universität Genf eingeladen worden, die damit unterstreichen wollten, wie wichtig die öffentliche Finanzierung durch Bund und Kantone für die wissenschaftliche Grundlagenforschung in der Schweiz ist.
Schweizer Exoplaneten-Entdecker
Die Genfer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz konnten mit «51 Pegasi b» den ersten Planeten nachweisen, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist. Sie teilen sich den Physik-Nobelpreis mit James Peebles, der für seine theoretischen Entdeckungen in der physikalischen Kosmologie ausgezeichnet wurde.
In seinem Nobelpreis-Vortrag vom Sonntag an der Universität Stockholm zeigte Michel Mayor die lange Geschichte der Überlegungen auf, dass eine Vielzahl von Welten existiert. Was in der Antike als philosophisches Gedankenspiel begann, sei heute Realität in der Astrophysik.
Queloz seinerseits dankte insbesondere auch den Ingenieuren, Technikern und Mitarbeitenden der Genfer Sternwarte und des Observatoire de Haute-Provence, ohne deren Beiträge die Entdeckung des Exoplaneten nicht möglich gewesen wäre und er keinen Nobelpreis erhalten hätte.
Lange Reihe von Ehrungen
In Stockholm wurden dann die 14 Preisträger in den weiteren Kategorien geehrt. In allen wissenschaftlichen Kategorien hatten die Komitees die Maximalzahl von drei Preisträgern ausgewählt. Beim Literaturnobelpreis gab es ebenfalls zwei Preisträger, weil die Schwedische Akademie neben der Vergabe des Preises für das laufende Jahr auch die Auszeichnung für ihr Skandaljahr 2018 nachgeholt hatte.
Der Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed hatte seinen Nobelpreis zuvor bereits in der norwegischen Hauptstadt Oslo überreicht bekommen. Der äthiopische Ministerpräsident wurde unter anderem für seinen Einsatz für einen Frieden mit dem Nachbarland und langjährigen Erzrivalen Eritrea ausgezeichnet.
Die Geehrten haben neben der prestigeträchtigen Nobelmedaille auch ein Diplom erhalten. Verbunden ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld pro Kategorie in Höhe von neun Millionen schwedischen Kronen (rund 934’000 Franken).