- Bei heftigen Waldbränden in der chilenischen Hafenstadt Valparaíso sind mindestens 245 Häuser zerstört oder beschädigt worden.
- Die Feuer wurden laut dem Staatspräsidenten absichtlich gelegt.
- Mehrere Viertel der Stadt im Westen des südamerikanischen Landes wurden evakuiert.
Nach Angaben des Zivilschutzes waren zeitweise knapp 3000 Menschen ohne Strom. Die Behörde richtete zwei Notunterkünfte ein.
Neben zahlreichen Feuerwehreinheiten am Boden waren auch eine Reihe von Helikoptern an den Löscharbeiten beteiligt. Sie warfen Wasser über den Brandherden ab und versuchten so, das Feuer immer weiter einzudämmen.
Fläche von 196 Fussballfeldern betroffen
Nach Angaben des Zivilschutzes war eine Fläche von 140 Hektar von den Bränden betroffen – das entspricht etwa 196 Fussballfeldern. Valparaíso an der Pazifikküste ist auf zahlreichen Hügeln errichtet. Die Altstadt mit ihren historischen Gebäuden, bunten Holzhäusern, steilen Gassen und Treppen gehört zum Unesco-Weltkulturerbe.
Bürgermeister Jorge Sharp Fajardo erklärte den Notstand, um den Abriss teilweise zerstörter Häuser und den Wiederaufbau zu vereinfachen.
Suche nach den Tätern
Die Behörden gehen von Brandstiftung aus. Die Polizei habe Ermittlungen eingeleitet und suche nach den Tätern, sagte der Verwaltungschef der Region. Die Feuer seien zwar noch nicht vollständig unter Kontrolle, aber für die Bevölkerung bestehe keine Gefahr mehr, betonte er.
«Wir bedauern zutiefst diesen Brand, der so viele Familien in den Hügeln von Valparaíso betrifft, und das auch noch zu Weihnachten», schrieb Chiles Präsident Sebastián Piñera auf Twitter.
Die bei Touristen beliebte Stadt mit knapp 300'000 Einwohnern war in den vergangenen Jahren immer wieder von schweren Bränden heimgesucht worden. Im April 2014 wurden durch tagelang wütende Flammen etwa 2500 Häuser in Valparaíso zerstört, mindestens 15 Menschen kamen damals ums Leben. Valparaíso liegt rund 120 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Santiago de Chile.