Geboren am 24. Dezember 1945 in einer Kleinstadt im Norden Englands als Pfarrerssohn, als Ian Fraser Kilmister, kurz Lemmy. Eine Rock’n’Roll-Legende und noch einiges mehr, sagt ein Musikerkollege von Lemmy, der Frontmann der Foo Fighters, Dave Grohl. Oder etwas präziser: «He’s the baddest motherfucker in the world.»
Lemmy war Motörhead. Motörhead war Lemmy. Auf die Frage, wie er seine Musik beschreiben würde, sagte Lemmy einst: «Stell dir einen Verkehrsunfall zwischen einem Motorrad und einem Lastwagen vor. Und nur der Motorradfahrer überlebt. So klingen Motörhead.»
Exzess bis zum Ende – aber ohne Reue
Lemmy verkörperte den Rock’n’Roll-Lebensstil wie kaum ein anderer: Sex, Drugs, Rock’n’Roll. Wer ihn in seinen letzten Jahren getroffen hat, weiss, dass alles noch viel schlimmer war.
Bei unserem letzten Treffen diesen Sommer in einem Berner Hotelzimmer: Lemmy sitzt am Tisch, hält eine Zigarette in der linken, ein Glas Wodka in der rechten Hand, sichtlich angeschlagen, aber ohne Reue. Schliesslich sei das Leben, das er führen konnte, ein Privileg. Dafür sorgen, dass sich die Menschen besser fühlen, sei der beste Job der Welt.
Die Prophezeiung wurde wahr
Mit seinem kompromisslosen Lebensstil wurde Lemmy zu einer Art Schutzpatron aller Rocker, Outlaws und Punks. Joan Jett nannte ihn eine aussterbende Spezies. Lemmy sei einer gewesen, der immer alles auf seine Art machte. Solche Menschen seien rar geworden heutzutage, sagte die Sängerin.
Er wurde älter als jeder, der ihn kannte, je vermutete. Vier Tage nach seinem siebzigsten Geburtstag ist seine Prophezeiung aus seinem berühmtesten Song dann doch noch wahr geworden: «That’s the way I like it baby, I don’t want to live forever.»