Touristen, die ihre Ferien ausserhalb der EU verbringen, dürfen ohne Spezialbewilligung weder Pflanzen noch Saatgut mitbringen; nur kleine Mengen an Schnittblumen und Früchten sind erlaubt. Aus gutem Grund, sagt Andreas von Felten, der Leiter der eidgenössischen Pflanzenschutz-Inspektoren: «Das Risiko ist, dass man Organismen einschleppt, die es hier noch nicht gibt, oder die es lokal schon gibt, aber die noch nicht flächendeckend verbreitet sind. Denn diese könnten in der EU oder in der Schweiz einen riesigen ökonomischen Schaden verursachen.»
Was eingeschleppte Organismen alles anrichten können, zeigt das Beispiel des Feuerbrands. Dieses Bakterium, das ursprünglich aus Amerika stammt, hat an hiesigen Obstkulturen in den letzten Jahren schon grosse Schäden verursacht.
Kontrollen an Flughäfen
Um das Einschleppen von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten zu verhindern, arbeiten mittlerweile auch Teams des Pflanzenschutz-Dienstes an den Flughäfen Zürich und Genf. Sie kontrollieren dort sowohl die ankommende Fracht als auch die Mitbringsel von Reisenden. Aus der EU dürfen Touristen zwar grundsätzlich Pflanzen mitbringen. Doch auch hier gelten gewisse Einschränkungen.
So sollte man momentan keine Pflanzen aus Süditalien, Korsika und Südfrankreich einführen. Denn in diesen Gegenden gedeiht ein Pflanzenbakterium mit dem Namen «Xylella fastidiosa», das noch grössere Schäden als der Feuerbrand anrichten könnte und ganz unterschiedliche Pflanzen befällt. «Es sind fast 300 Arten, die das umfasst. Es sind zum Beispiel Olivenbäumchen oder Oleander, also auch gängige Zierpflanzen, die häufig mitgenommen werden», erklärt Andreas von Felten.
Pflanzen sind also keine harmlosen Souvenirs. Eine mitgebrachte schöne Blume oder Fruchtstaude kann im Extremfall grossen Schaden anrichten.