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Digitalredaktor Jürg Tschirren über Trumps #truthsocial
Aus SRF 4 News aktuell vom 23.02.2022. Bild: Reuters
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#truthsocial Run auf Trumps soziales Netzwerk: Das sind die Hintergründe

Die App «Truth Social» ist in den USA verfügbar – doch das System ist mit den vielen Anmeldungen offenbar überfordert.

Worum geht es? Ex-US-Präsident Donald Trump lanciert sein eigenes soziales Netzwerk namens Truth Social. Seit Sonntag – und damit pünktlich zum Feiertag zu Ehren der US-Präsidenten – kann die App bei Apple heruntergeladen werden. Das Interesse an Truth Social war so gross, dass Nutzer, die sich für ein Konto anmelden wollten, auf eine Warteliste gesetzt wurden. Laut dem Chef der Trump Media & Technology Group (TMTG), Devin Nunes, soll Truth Social bis Ende März «zumindest innerhalb der USA» vollständig operabel sein.

Welche Absichten verfolgt Trump? Nach dem Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021 schlossen die weltgrössten sozialen Netzwerke Facebook, Twitter und Youtube Trump aus – weil er ihrer Meinung nach zur Gewalt angestachelt hatte. Deshalb kündigte Trump schon kurz danach an, ein eigenes Netzwerk zu gründen, das für alle offen stehen solle. Mit Truth Social hofft Trump wohl aber vor allem, selber wieder mehr Gehör in der Öffentlichkeit zu erhalten – seit Monaten wendet er sich mittels regelmässiger E-Mail-Newsletter an seine Anhängerinnen und Anhänger.

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Aus dem Archiv: Trump-Rally in Arizona
Aus Tagesschau vom 16.01.2022.
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Wie muss man sich Truth Social vorstellen? Auf der TMTG-Website ist in einem einminütigen Video zu sehen, wie die App aussieht. Sie erinnert dabei stark an Facebook – ein Newsfeed mit Fotos und Videos sowie Kommentaren von befreundeten Usern. Offenbar sollen die Posts mittels künstlicher Intelligenz kontrolliert werden, wie in den letzten Tagen bekannt wurde – obschon es zunächst ja geheissen hatte, das Netzwerk solle «allen» offenstehen. «Eine automatische Kontrolle funktioniert aber nie hundertprozentig», sagt dazu SRF-Digitalredaktor Jürg Tschirren. Dabei würden immer wieder Posts gelöscht, die eigentlich ok seien, und manche problematische Beiträge würden publiziert.

Video
Archiv: Das hat Trump als Präsident erreicht
Aus SRF News vom 03.11.2020.
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Wird Truth Social ein ernsthafter Konkurrent von Facebook & Co? Es gibt bereits mehrere andere soziale Plattformen für Personen, die bei Twitter & Co. wegen Hassrede oder ähnlichem ausgeschlossen wurden – etwa Parler, Gabo oder Gettr. Und Facebook zu konkurrenzieren sei wohl sowieso chancenlos, sagt Digitalredaktor Tschirren. Ausserdem wolle Trump wohl vor allem ein ihm genehmes Netzwerk zur Verfügung haben und sich damit auch im Gespräch halten: «Und das gelingt ihm ja auch – auch wir reden gerade über Trump!», sagt Tschirren.

Tuth Social Logo.
Legende: Das Logo von Trumps neuem sozialem Netzwerk. Reuters

Wer steckt hinter dem neuen Netzwerk? Truth Social gehört zu der vom früheren republikanischen Abgeordneten Devin Nunes geführten Trump Media & Technology Group (TMTG). Das Unternehmen plant, in einem Spac-Deal über den leeren Firmenmantel Digital World Acquisition DWAC in New York an die Börse zu gehen. Sollte keiner der Aktionäre einen Rückzieher machen, würden TMTG dann rund 290 Millionen Dollar zufliessen. Zudem hat die Firma bei Investoren rund eine Milliarde Dollar eingesammelt. Über dieses Geld kann TMTG erst verfügen, wenn der DWAC-Deal erfolgreich über die Bühne gegangen ist. Aktuell befindet sich das Unternehmen allerdings im Visier von US-Börsenaufsicht SEC und der US-Aufsichtsorganisation Finra.

News Plus, 23.02.2022, 16:00 Uhr;

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