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WEF 2018 Die Medienjagd auf Präsident Trump

Die Jagd nach den besten Bildern von Donald J. Trump in Davos wurde von langer Hand geplant. Bereits in der Nacht seiner Ankunft im Bündner Ferienort zog sich beispielsweise das SRF-Reporterteam in sein Hotelrestaurant zurück, um dort einen Schlachtplan für das bevorstehende Grossereignis zu schmieden.

Die Landung und die Ankunft Trumps in den Bündner Bergen und im Davoser Kongresszentrum sollte mit den bestmöglichen Bildern eingefangen werden. Würde es sich bei den konspirativen Gesprächen nicht um Journalisten, sondern Schweizer Parlamentarier handeln – die breite Öffentlichkeit wäre geneigt von einer «Nacht der langen Messer» zu sprechen.

SRF-Reporter bei einer Besprechung.
Legende: Wie ergattert man die besten Bilder des US-Präsidenten? Das Reporter-Team von SRF schmiedet in der Nacht vor Trumps Ankunft einen Schlachtplan. SRF

Doch dieser Plan wurde in der Praxis zu einer echten Herausforderung, denn wie sich erwartungsgemäss zeigen sollte, sperrte die Kantonspolizei und der Secret Service bei der Landung von «Marine One» das Gelände weiträumig ab.

Das hinderte die Reporter aber nicht daran, ihren Job professionell auszuüben. Vielmehr wurden die Medienschaffenden in alle Himmelsrichtungen entsandt und Redaktoren vor den Ein- und Ausgängen des Kongresszentrums postiert – bewaffnet mit der eigenen Handykamera.

Als sich nach dem Mittagessen der Präsidenten-Konvoi vom Intercontinantel Hotel in Bewegung setzte, wurden die Medienschaffenden in Alarmbereitschaft versetzt – schliesslich hatten die Journalisten vorgesorgt und über Social Media einen zuverlässigen Kommunikationskanal eingerichtet. Dies, um eine raschere Kommunikation zu gewährleisten.

Und je schneller die Wagenkolonne des Präsidenten sich dem Kongresszentrum näherte, desto mehr wurde das WEF zum Hochsicherheitstrakt. Sicherheitskräfte wuselten nervös durch die Gänge und Helikopter kreisten über dem Davoser Himmel.

Während sich die Journalisten die Beine in den Bauch froren und nicht wussten, welchen Eingang Trump benutzen würde, entschied sich der US-Präsident für eine diskrete Ankunft – in der Tiefgarage des Kongresszentrums.

Der Empfang in den Hallen des WEF war für den Präsidenten hingegen alles andere als diskret. Bereits vor seiner Ankunft balgten sich Reporter und Kamerateams um die besten Plätze. Dieses Gedränge mündete darin, dass Sicherheitskräfte Reporter und Kamerateams des Raumes verwiesen – weshalb genau, erschloss sich jedoch manchem Redaktor nicht.

Reporterteams bringen sich für die Ankunft des US-Präsidenten Donald Trump in Stellung.
Legende: Reporterteams bringen sich für die Ankunft des US-Präsidenten Donald Trump in Stellung. SRF

Dann hatte das Warten endlich ein Ende: In Begleitung seines Schwiegersohns Jared Kushner und WEF-Gründer Klaus Schwab schritt Trump zum Vieraugengespräch mit der britischen Premierministerin Theresa May. Dabei gelang es einem SRF-Reporter, eine Antwort auf seine Frage zu erhalten. Als der Präsident gefragt wurde, welche Botschaft er denn am World Economic Forum verbreiten wolle, antwortete der US-Präsident in stoischer Ruhe: «Frieden und Wohlstand.»

Bei genauerer Betrachtung, schien Trump das Bad in der Menge richtig zu geniessen – und das wirft dann wohl die Frage auf, wer an diesem Tag tatsächlich Jäger und wer Gejagter war. Donald Trump oder die Medien?

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