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Digitale Bewerbungen «Maschinen» reden bei Bewerbungen ein Wörtchen mit

Die Digitalisierung macht Bewerbungen einfacher. Doch das klassische Vorstellungsgespräch ist immer noch wichtig.

In vielen Unternehmen sind die Zeiten vorbei, wo man eine Bewerbung mit allen Dokumenten in grossen Couverts an die Personalabteilung schicken musste. «Papier-Dossiers sind 2022 ein No-Go», sagt Matthias Mölleney, Leiter des Centers für Human Resources Management & Leadership der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ).

Die meisten Firmen bearbeiten die Bewerbungen elektronisch.
Autor: Matthias Mölleney Hochschule für Wirtschaft Zürich

«Die meisten Firmen bearbeiten die Bewerbungen elektronisch.» Kandidatinnen und Kandidaten würden aufgefordert, ihre Unterlagen selbst auf die firmeneigene Bewerbungsplattform zu laden oder das Dossier per E-Mail einzuschicken.

Das erste Gespräch erfolgt meist per Video-Telefonie

«Seit der Pandemie finden zudem die ersten Gespräche sehr oft per Video-Call statt», so Personal-Experte Mölleney. Schon vorher hätten zwar internationale Firmen solche Gespräche mit Kandidaten im Ausland geführt. Seit der Pandemie hätten sich solche Online-Meetings fast überall durchgesetzt.

Auch bei der Auswahl der Bewerber hätten sich die Abläufe verändert. So würden heute Computer-Programme dabei helfen, passende Kandidatinnen und Kandidaten auszuwählen. «Das Programm sucht zum Beispiel im Lebenslauf nach Stichwörtern und schlägt geeignete Personen vor», sagt Mölleney. Dies müsse aber kein Nachteil sein. Denn Computerprogramme hätten keine Vorurteile: «Aussehen, Nachname oder Herkunft interessiert die Software nicht.» Ein Nachteil sei jedoch, dass die Tools exotische Lebensläufe, die durchaus interessant sein könnten, nicht erkenne.

Nicht alle Firmen setzen Software als Hilfsmittel ein

Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» wollte von grösseren Arbeitgebern wissen, ob sie solche Software zur Selektion von Bewerbern einsetzen. Die Berner Kantonalbank und der Chemie- und Pharmakonzern Lonza sagen, bei ihnen gebe es das nicht.

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Das Bauunternehmen Implenia testet derzeit ein Programm, das herausfinden soll, ob Bewerber anhand eines Fragebogens für eine Stelle in Frage kommen. Dazu braucht es weder einen Lebenslauf noch ein Motivationsschreiben. Bei der SBB – mit jährlich über 80 000 Bewerbungen – kommt ein sogenannter CV Matcher zu Einsatz: «Dieser gibt uns Hinweise darauf, wie gut ein Lebenslauf mit den gesuchten Fähigkeiten übereinstimmt.» Dies werde jedoch immer auch noch manuell gegengeprüft, betonen die SBB.

Espresso, 17.06.22, 08:13 Uhr

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