Viele Familien kennen es: Das Kind auf der Rückbank im Auto wird stiller und blasser und löst mit der Bemerkung «mir ist schlecht» eine hektische Parkplatzsuche aus. Die Reisekrankheit ist gerade in der Ferienzeit ein häufiger Begleiter. Es gibt aber einige Möglichkeiten, dem vorzubeugen.
1. Autofahren über Nacht
Das Mitfahren auf dem Beifahrersitz im Auto kann der Übelkeit vorbeugen. Kinder sollten aus Sicherheitsgründen aber angeschnallt hinten sitzen. Unter Umständen hilft nach Angaben von Kinderärztinnen und Kinderärzten ein Wechsel auf den hinteren mittleren Platz. Dort kann das Kind durch die Frontscheibe gucken, sodass die durch den Gleichgewichtssinn wahrgenommene Bewegung und die Eindrücke der Augen in Einklang kommen. Kindern wird im Auto seltener übel, wenn sie den Horizont fixieren. Am einfachsten ist es übrigens, über Nacht zu fahren. Während des Schlafs tritt die Reisekrankheit in der Regel nicht auf.
2. Auch im Bus, Schiff und Flugzeug auf den Platz achten
In der Mitte von Schiffen ist am wenigsten Bewegung. Gleiches gilt im Bus für den Bereich direkt hinter den Vorderachsen. Im Flugzeug ist ein Sitz am Fenster über den Tragflächen der beste Platz, um nicht reisekrank zu werden.
3. Die richtige Atmung
Was die Reiseübelkeit auch mildern kann, ist die richtige Atmung: Es hilft, tief, langsam und regelmässig ein- und auszuatmen. Auch Ablenkung kann helfen, etwa in Form von Podcasts, Gesprächen oder Musik. Natürlich ist es auch hilfreich, regelmässig Pausen einzulegen an der frischen Luft und sich die Beine etwas zu vertreten.
4. Leichtes Essen und pulverisierter Ingwer
Fettarme Speisen vor und während der Reise können der Übelkeit vorbeugen. Kaubewegungen scheinen die Überreaktion des Magens zu mildern. Auch pulverisierter Ingwer soll den Brechreiz reduzieren und gegen kalte Schweissausbrüche helfen. Studien legen nahe, eine halbe Stunde vor Reiseantritt etwa ein Gramm Ingwerpulver einzunehmen.
5. Vorsicht bei Medikamenten
Zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen gibt es rezeptfreie Mittel. Die Medikamente sind rechtzeitig vor Reiseantritt einzunehmen. Aber: Es gilt die Nebenwirkungen zu beachten, denn es kann sein, dass diese Medikamente die Fahrtauglichkeit einschränken. Bei Kindern sollten die Mittel wegen möglicher Nebenwirkungen zurückhaltend und möglichst in Rücksprache mit dem Kinderarzt eingesetzt werden. Oft helfen auch medizinische Kaugummis.