Zum Inhalt springen

Recycling zu Corona-Zeiten So sorgten Zürcher im Lockdown für tonnenweise mehr Altglas

  • In den Städten Zürich und Schaffhausen hat die Abfallmenge beim Altglas im April um ein Drittel zugenommen.
  • Die Schaffhauserinnen und Zürcher haben während des Lockdowns auch deutlich mehr Bioabfall entsorgt.
  • Im Gegensatz dazu haben die Städter weniger Papier gebündelt als vor einem Jahr.

Im April dieses Jahres haben die Stadt-Zürcherinnen und Zürcher rund 1400 Tonnen Glas entsorgt, wie Recherchen von SRF zeigen. Dies entspricht einem Drittel mehr Altglas als im April vor einem Jahr.

Die Menschen haben ihr Glas Wein oder Bier eher zu Hause getrunken.
Autor: Marco Meister Leiter Entsorgung der Stadt Schaffhausen

Auch in Schaffhausen ist das entsorgte Altglas um ein Drittel – auf 90 Tonnen – angestiegen. Diese Zahlen erstaunen Marco Meister, Leiter Entsorgung der Stadt Schaffhausen: «Der Anstieg ist wohl darauf zurückzuführen, dass die Restaurants geschlossen waren und privat mehr konsumiert wurde.» Während des Lockdowns haben die Menschen also deutlich öfter zu Hause ein Glas Bier oder Wein getrunken.

Mehr Eierschalen, Kaffeesatz und Käse

Auch der Bioabfall hat im April in Schaffhausen und Zürich zugenommen. Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) hat beispielsweise fast ein Viertel mehr Bioabfall eingesammelt als im April vor einem Jahr. «Dies hat sicher damit zu tun, dass die Leute im Home-Office waren und zu Hause gekocht haben», erklärt ERZ-Sprecher Daniel Eberhard. Inzwischen habe sich die Menge wieder normalisiert.

Anders verhält es sich beim Karton: Die Abfallmengen sind nicht nur im April angestiegen, sondern auch im Juni. So haben Zürcherinnen und Zürcher im Sommermonat 630 Tonnen Karton entsorgt, über 40 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dieser Anstieg ist laut ERZ-Sprecher Daniel Eberhard auf den Online-Handel zurückzuführen, der weiterhin boomt.

Weniger Papier gebündelt

Die entsorgte Papiermenge wiederum hat während des Lockdowns in Zürich und Schaffhausen abgenommen. Dies habe damit zu tun, dass weniger Inserate in den Zeitungen erschienen sind, vermutet Eberhard: «Die Zeitungen sind tendenziell dünner gewesen während des Lockdowns». Dementsprechend habe die Stadt Zürich auch weniger Papier eingesammelt.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 04.08.2020, 12.03 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel