Wegen Mitgliederschwund und dadurch sinkenden Kirchensteuereinnahmen zog die reformierte Gesamtkirchgemeinde Bern vor fünf Jahren die Notbremse: Sie verabschiedete eine Liegenschaftsstrategie mit dem Ziel, die Gebäudekosten von elf Millionen Franken pro Jahr zu halbieren. Zum Beispiel durch den Verkauf von Kirchgemeindehäusern.
Heute ist klar: dieses Ziel ist unrealistisch. «Zum Teil konnten Liegenschaften nicht aufgespalten werden, zum Teil war es geografisch schwierig», sagt Andreas Bürki, Präsident des Grossen Kirchenrates, dem Parlament. Nun müsse ein anderer Ansatz geprüft werden.
Wir prüfen nun einen anderen Ansatz um zu sparen.
Die Kirchenexekutive, der Kleine Kirchenrat, muss nun eine neue Sparstrategie erarbeiten. Denn sparen muss die Kirche: «Wir können nicht mehr Geld ausgeben, als wir einnehmen», sagt Andreas Hirschi, Präsident des Kleinen Kirchenrats.
Kann man den Gottesdienst nicht auch an einem anderen Ort feiern, als in der Kirche?
Für Hirschi stehen auch die Gotteshäuser selber zur Debatte: «Ist es wirklich nötig, dass wir so viele Kirchen brauchen, die unter der Woche leerstehen?» Man könne den Gottesdienst doch auch an einem anderen Ort feiern. Der Kleine Kirchenrat will bis Ende Jahr eine neue Liegenschaftsstrategie ausarbeiten.