Am 19. April werden die beiden letzten freien Sitze in der St. Galler Regierung besetzt. Zur Verfügung stehen drei Kandidierende: Laura Bucher (SP), Beat Tinner (FDP), und Michael Götte (SVP). Götte soll für die SVP den zweiten Sitz in der Regierung holen, Tinner und Bucher die Sitze ihrer Parteien verteidigen.
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Bild 1 von 3. FDP-Kandidat Beat Tinner hält sich an die Vorgaben des Bundes, auch um seine Frau zu schützen, die zur Risikogruppe gehört. Bildquelle: zvg Beat Tinner.
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Bild 2 von 3. SVP-Kandidat Michael Götte ist Vize-Präsident der Regionalen Bevölkerungsschutzkommission St. Gallen – Bodensee. Das ist das politische Entscheidungsgremium des regionalen Führungsstabs. Hier vor dem Kommandoposten Waldau in St. Gallen. Bildquelle: zvg Michael Götte.
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Bild 3 von 3. SP-Kandidatin Laura Bucher arbeitet im Homeoffice. Ihre beiden Kinder sind in der Kindertagesstätte. Bildquelle: zvg Laura Bucher.
Aktuell denken die drei aber kaum an Wahlkampf. Dieser ist im klassischen Sinn auch nicht möglich. Kontakte und persönliche Gespräche mit der Bevölkerung: Fehlanzeige. Podiumsdiskussionen: gestrichen.
Spitalpolitik in Zeiten von Corona
Die Coronakrise beeinflusst auch ihr Leben und ihre Prioritäten – aber beeinflusst sie auch ihre politische Meinung? Stichwort: Spitalpolitik der St. Galler Regierung. Diese will vier bis fünf der neun Spitäler schliessen und in Gesundheitszentren umwandeln. Ergibt dieser Schritt Sinn?
Laura Bucher (SP): Sie hatte sich zusammen mit ihrer Partei von Beginn weg für eine flächendeckende Gesundheitspolitik eingesetzt. «Die Krise zeigt, wie wichtig es ist, dass ein System flexibel ist und nicht am äussersten Kapazitätslimit läuft. Denn wenn wir bereits bei der Planung am äussersten Limit laufen, können wir auf aussergewöhnliche Ereignisse wie jetzt nicht reagieren.»
Beat Tinner (FDP): «Ich bin überzeugt, dass wir die derzeitigen Erfahrungen in die Diskussion mitnehmen werden und allenfalls Anpassungen gemacht werden müssen.»
Michael Götte (SVP): «Für mich ist klar, dass wir die Standortfrage nochmals überdenken müssen. Und da wird auch die Erfahrung mit Militär und Zivilschutz in dieser Krise zeigen, wo wir was für Notsituationen zur Verfügung haben müssen.»
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Bild 1 von 3. Laura Bucher SP. Die Juristin Laura Bucher kommt aus St. Margrethen. Sie ist seit 2010 SP-Kantonsrätin und jetzt auch Co-Fraktionspräsidentin. Soziale Fragen stehen im Mittelpunkt der politischen Arbeit der 35-Jährigen. Sie will Regierungsrätin werden, um einerseits die Anliegen der Frauen einzubringen und andererseits die sozialen Anliegen zu vertreten. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 3. Michael Götte SVP. Michael Götte wurde 2006 zum Gemeindepräsidenten von Tübach gewählt. Seit 2002 sitzt er im Kantonsrat, seit zehn Jahren präsidiert der heute 40-Jährige die SVP-Fraktion. Götte kandidierte bereits 2012 für den Regierungsrat, unterlag damals aber Fredy Fässler (SP). Götte gilt als moderat und konsensfähig. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 3. Beat Tinner FDP. Seit 23 Jahren ist Beat Tinner Gemeindepräsident von Wartau, seit 2000 Kantonsrat. Er ist nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft bestens vernetzt. Beat Tinner sitzt in diversen Verwaltungsräten. Er sagt, er wolle seine konstruktive und lösungsorientierte Politik in den Regierungsrat tragen. Bildquelle: SRF.
Der zweite Wahlgang findet am 19. April statt. Die Stimme kann nur brieflich abgegeben werden. Diese Vorsichtsmassnahme hat die St. Galler Regierung angeordnet.
Im ersten Wahlgang wurden folgende Resultate erzielt: