Die Corona-Krise trifft auch den Luzerner Stahlhersteller Schmolz + Bickenbach. Der Rückschlag ist besonders hart: Denn eigentlich habe das Jahr 2020 gut begonnen, sagt CEO Clemens Iller. Für Schmolz + Bickenbach ist die Automobilindustrie der wichtigste Kunde. Nachdem diese letztes Jahr in Schwierigkeiten geraten war, standen die Zeichen Anfang 2020 auf Erholung - die Autoindustrie begann wieder zuzulegen.
Doch dann kam Corona. «Bereits Mitte März haben viele Kunden ihre Aufträge gestoppt. Es kamen auch keine neuen Aufträge mehr herein», sagt Iller. Die Lieferungen seien deshalb um rund 20 Prozent zurückgegangen. Dies widerspiegeln die Quartalszahlen: Der Umsatz von Schmolz + Bickenbach sank im Vergleich zur Vorjahresperiode um 20 Prozent auf 705 Millionen Euro.
Keine verlässlichen Prognosen möglich
Für Schmolz + Bickenbach besonders bitter: Nach den Turbulenzen im letzten Jahr hatte der Stahlkonzern endlich mit einer Aktienkapitalerhöhung die notwendigen Finanzmittel zusammen. Und jetzt stehe man bereits wieder vor «einer vollkommenen Unsicherheit», wie Clemens Iller es ausdrückt. Verlässliche Prognosen für den weiteren Verlauf des Jahres seien zurzeit nicht möglich.
Schmolz + Bickenbach hat laut Iller in der Schweiz, in Frankreich und in Deutschland - also in den Ländern, wo das Unternehmen hauptsächlich produziert - Staatshilfe angefordert.
Im Stahlwerk Emmen sind viele Angestellte auf Kurzarbeit. Er hoffe, dass diese Massnahme ausreiche, sagt Iller. Er kann aber auch nicht ausschliessen, dass es zu Kündigungen kommen wird.
Das sind viele gute, geschulte, langjährige Mitarbeiter, die wir nicht entlassen wollen.
Am Standort Emmen wolle das Unternehmen aber auf jeden Fall festhalten. Auch wenn gerade das Stahlwerk dort besonders hart getroffen worden sei.