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Was tun gegen Passivrauchen zuhause?
Aus Ratgeber vom 30.04.2020. Bild: Colourbox
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10 Jahre Passivrauchverbot «Der Anteil der Rauchenden hat sich kaum verändert»

Seit dem 1. Mai 2010 ist das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen in Kraft. Das Gesetz gilt für geschlossene Räume, die öffentlich zugänglich sind oder mehreren Personen als Arbeitsplatz dienen. Es sieht vor, dass die Kantone strengere Vorschriften zum Schutz der Gesundheit erlassen können. Claudia Künzli von der Lungenliga zieht Bilanz.

Claudia Künzli

Claudia Künzli

Projektleiterin Gesundheitsförderung und Prävention, Lungenliga Schweiz

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Claudia Künzli ist seit 2013 Leiterin Gesundheitsförderung und Prävention bei der Lungenliga Schweiz.

SRF News: Vor zehn Jahren trat das neue Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen in Kraft. Was hat das Gesetz für die Gesundheit der Bevölkerung gebracht?

Claudia Künzli: Der Anteil der nichtrauchenden Bevölkerung, die mindestens eine Stunde pro Tag dem Passivrauchen ausgesetzt ist, sank von 16 Prozent auf 6 Prozent, gemäss der Schweizerischen Gesundheitsbefragung von 2017. Dem Passivrauchen noch immer am meisten ausgesetzt ist die Altersgruppe der 15-24-Jährigen.

Weshalb?

Das hat mit dem Ausgehverhalten der Jungen zu tun. In Bars und Clubs darf in separaten Räumen teilweise noch immer geraucht werden. Wir hätten uns einen weitergehenden Schutz gewünscht.

Wie zeigt sich der Rückgang beim Passivrauchen in der Krankheits- und Todesfall-Statistik?

Hier fehlt es an genauen Zahlen. Fest steht, dass jährlich 9500 Menschen in der Schweiz an den Folgen von Tabak sterben. Wir gehen davon aus, dass darunter mehrere hundert Passivraucherinnen und -raucher sind. Vor 2010 rechnete man mit etwa 1000 Menschen pro Jahr, welche am Passivrauchen starben.

Welchen Einfluss hatte die Einführung des Gesetzes vor zehn Jahren auf das Rauchverhalten?

Der Anteil der Raucherinnen und Raucher hat sich seither kaum verändert. Hingegen sank der Zigaretten-Konsum pro Person von damals 17 Zigaretten pro Tag auf heute 13.

Heute wird Nichtrauchen als Norm angesehen.

Was sich ebenfalls verändert hat: heute wird Nichtrauchen als Norm angesehen. Vor 2010 galt Rauchen als Norm. Dies widerspiegelt sich auch darin, dass Jugendliche heute weniger rauchen als früher.

Dafür rauchen sie E-Zigaretten?

Es findet tatsächlich eine gewisse Verlagerung statt. Über 50 Prozent der 15-jährigen Jungen geben an, E-Zigaretten versucht zu haben, bei den Mädchen sind es 35 Prozent. Man weiss allerdings nicht, ob Jugendliche, welche mit E-Zigaretten beginnen, später auf normale Zigaretten umsteigen.

Das Gespräch führte Daniel Stadelmann.

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