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11 Milliarden Franken Schulden SBB kündigt Sparmassnahmen bei Lohnabzügen des Personals an

  • Die Schulden der SBB belaufen sich derzeit auf 11 Milliarden Franken. Das Bahnunternehmen will darum bei den Lohnkosten sparen und bei den Lohnabzügen ansetzen, wie sie ihren Mitarbeitenden mitteilt.
  • Am Freitag haben die Verhandlungen der SBB mit den Sozialpartnern begonnen. Für die Gewerkschaften sind die geplanten Sparmassnahmen «inakzeptabel».
  • Vor dem Tag der Arbeit am 1. Mai hat Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga in Bern Rangierarbeiter der SBB getroffen.

Die SBB muss sparen. In der finanziell «äusserst angespannten Situation» möchte die SBB deshalb bei den Lohnabzügen ansetzen, «wo sie sich bisher überdurchschnittlich stark» beteiligt, wie sie in einer Information an die Mitarbeitenden schreibt und die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt.

Die Gewerkschaften hatten zuvor eine Mitteilung zu den geplanten Massnahmen verschickt. Sie bezeichneten die Sparmassnahmen als «inakzeptabel». Damit werde die Kaufkraft aller Beschäftigten gesenkt und schwäche den Schutz der über 50-Jährigen. Die Mitarbeitenden müssten Managementfehler der Vergangenheit ausbaden und für die Folgen der Covid-Krise bezahlen, obwohl sie ständig an der Arbeit gewesen seien, hiess es in der Mitteilung der vier Personalorganisationen bei der SBB.

Nach Angaben eines Sprechers hat die SBB die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Freitag über die Absichten informiert. 44 Prozent der SBB-Kosten seien Löhne und Sozialversicherungsleistungen. «Wir müssen uns darum auch hier Gedanken machen, was an Einsparungen möglich ist», wird SBB-Chef Vincent Ducrot in der Information zitiert.

Geplante Sparmassnahmen der SBB

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Die SBB sieht zwei Sparmassnahmen bei den Lohnabzügen vor: Der Abzug für Kosten von krankheitsbedingten Fehltagen soll erhöht werden. Zudem soll der Risikobeitrag bei den Pensionskassenbeiträgen erhöht werden. Weiter sollen zusätzliche Leistungen bei Berufsinvalidität aufgehoben werden.

Diese Anpassungen sollen ab 2023 gelten. Alle Mitarbeitenden würden auf Basis ihres Lohnes prozentual in gleichem Umfang beteiligt. Die geplanten Massnahmen sollten auch zur Arbeitsplatzsicherheit der SBB beitragen. Auf Lohnkürzungen oder einen Personalabbau will die SBB hingegen verzichten.

Nach Ansicht der Gewerkschaften will die SBB-Leitung mit den Massnahmen «die Berufsinvalidität schlicht abschaffen». Die geplante Risikobeteiligung bei den Pensionskassenbeiträgen und die Erhöhung des Personalbeitrages an die Krankheitskosten verringere die Kaufkraft der Mitarbeitenden, schreiben die Gewerkschaften.

Die finanzielle Situation der SBB ist angespannt. Das Unternehmen will darum aus eigener Kraft rund sechs Milliarden Franken sparen, um die Finanzierung bis 2030 nachhaltig zu sichern. Zusätzlich erwartet der Bund ab dem Jahr 2024 weitere Einsparungen in Höhe von rund 80 Millionen Franken pro Jahr durch tiefere Kosten oder höhere Erträge.

Ohne Rangierarbeiter steht die Schweiz still

Anlässlich des Tags der Arbeit am 1. Mai hat Bundesrätin Simonetta Sommaruga am Freitag im Bahnhof Bern Rangierarbeiter der SBB getroffen. Bei dem Besuch ging es um die Arbeitsbedingungen und die Automatisierungen im Bahnbereich, der zu ihrem Verkehrsdepartement UVEK gehört. Für das Rangierpersonal der SBB habe sich Bundesrätin Sommaruga entschieden, weil «ohne sie die Schweiz buchstäblich stillstehen würde» und ihre Schwerarbeit häufig vergessen gehe, schrieb das UVEK in einer Mitteilung.

Sommaruga und Rangierspezialist Zürcher mit oranger Berufsbekleidung.
Legende: Bundesrätin Simonetta Sommaruga unterhält sich mit SBB-Rangierspezialist Max Zürcher im Bahnhof Bern auf der «Welle». Keystone

Durch die Einführung der sogenannten Digitalen Automatischen Kupplung stehe der Rangierberuf vor grossen Veränderungen. Diese Automatisierung entlaste das Personal körperlich und führe dazu, dass künftig mehr Güter mit der Bahn transportiert werden können.

SRF 4 News, 30.04.2022, 10:30 Uhr ; 

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