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29. Street Parade 900'000 Menschen tanzen durch Zürichs Strassen

  • Bei schönstem Wetter haben in Zürich rund 900'000 Personen an der 29. Street Parade gefeiert.
  • Die Freude über die grösste Techno-Party der Welt schien nach den coronabedingten Absagen in den Sommern 2020 und 2021 an diesem Samstag besonders gross zu sein.
  • Die Veranstaltung verlief insgesamt ohne grössere Zwischenfälle, viele Behandlungen gab es wegen Alkohol und Drogen.

Ab 13 Uhr legten DJs auf den acht Bühnen entlang der Umzugsroute auf. Die dröhnenden Tanz- und Musikwagen benötigten für die rund zwei Kilometer lange Strecke vom Seefeld über Bellevue, Quaibrücke und Bürkliplatz zum Hafendamm Enge rund vier Stunden.

Nach Schätzungen der Organisatoren fanden sich rund 900'000 Personen ein, wie es auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am frühen Abend hiess. Das sind 50'000 Personen mehr als bei der letzten Austragung 2019.

Stundenlanges Feiern

Die Freude über die grösste Techno-Party der Welt schien nach den coronabedingten Absagen in den Sommern 2020 und 2021 an diesem Samstag besonders gross zu sein.

Wie bei früheren Ausgaben war das Publikum an der Street Parade wieder bunt gemischt; zu den wummernden Beats bewegten sich Jugendliche, Familien mit Kindern und auch viele graumelierte Personen durch die grosse Masse.

Einhorn, Schmetterling, Schlumpf

Einige von ihnen hatten sich kostümiert, etwa als Superheld, Einhorn, Schmetterling oder Schlumpf. Andere präsentierten glitzerbestückte Kleidungsstücke – oder einfach nur wenige. Und die meisten waren in normaler, legerer Sommerkleidung mit kurzen Hosen und einer gegen die Sonne schützenden Mütze dabei. «Spass haben und feiern», das gaben die meisten von ihnen als Motivation für die Reise nach Zürich an.

Die Menschen feiern in Zürich

Die 29. Street Parade stand unter dem Motto «Think!». Nur wer denke, könne sein Handeln und seine Vorurteile bestätigen, abhaken oder neu justieren, schrieb das Organisationskomitee. e.

Wenige Zwischenfälle

Die Einsatzorganisation Schutz und Rettung Zürich hat an der Street Parade in Zürich alle Hände voll zu tun gehabt. Eine Person starb bei einem Badeunfall, zwei Personen mussten reanimiert werden. Acht Personen wurden offenbar von Unbekannten mit Nadeln gestochen.

Sechs Autolenkerinnen und -lenker durften nicht weiterfahren

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Bei ihren Verkehrskontrollen in der Nacht auf Sonntag zeigte sich laut der Kantonspolizei Zürich «vor allem betreffend dem Fahren unter Drogen- oder Alkoholeinfluss ein erfreuliches Bild». Von den 160 Fahrzeugen und ihren Insassen, die während rund fünf Stunden an verschiedenen Ausfahrtsachsen aus der Stadt Zürich kontrolliert wurden, zog sie sechs Lenkerinnen und Lenker «aufgrund des Verdachts der Fahrunfähigkeit» aus dem Verkehr.

Es gab jedoch noch weitere Ordnungsbussen, Anzeigen und sogar drei Verhaftungen. Letztere wegen Hinderung einer Amtshandlung, Verstoss gegen ausländerrechtliche Bestimmungen oder weil sie zur Fahndung ausgeschrieben waren, wie die Kantonspolizei mitteilt.

Beim sogenannten «needle spiking» handelt es sich gemäss Schutz und Rettung Zürich um «mysteriöse Nadelstiche», die Unbekannte ihren Opfern unvermittelt zufügten. In den vergangenen Monaten sei dies auch vermehrt in verschiedenen Ländern geschehen, die Motive und Hintergründe seien bisher ungeklärt, schreibt die Organisation.

Wegen der hohen Temperaturen wurden die von den Organisatoren aufgestellten Nebelduschen stark frequentiert. Viele Street-Parade-Besuchende nutzten für eine Abkühlung auch den nahen See.

Viele Behandlungen wegen Alkohol und Drogen

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Die Sanitätsposten waren insbesondere damit beschäftigt, Personen nach einem übermässigen Alkohol- oder Drogenkonsum zu betreuen. Von den insgesamt 621 medizinischen Behandlungen hätten über die Hälfte solche Fälle betroffen, schreibt Schutz und Rettung. 101 Personen seien zur Überwachung und Ausnüchterung in die Patientensammelstelle gebracht worden. Entgegen den Erwartungen habe es insgesamt etwas weniger Behandlungen gegeben als bei der letzten Ausgabe vor drei Jahren (654).

Schwere Verletzungen seien weitgehend ausgeblieben. Fast 200 Personen mussten wegen Schnittverletzungen behandelt werden. Fast vierzig Personen erlitten Prellungen, Stauchungen oder Knochenbrüche und 29 Personen mussten aufgrund des heissen Wetters wegen Herz- und Kreislaufproblemen oder einem Sonnenstich behandelt werden. Im Vergleich zur letzten Ausgabe doppelt so hoch (26) war die Anzahl der Insektenstiche. Acht Personen brauchten eine Augenbehandlung wegen Reizstoffen.

Insgesamt seien rund 500 Mitarbeitende aus allen Bereichen von Schutz und Rettung Zürich im Einsatz gewesen. Das sind rund 360 zusätzliche Einsatzkräfte im Vergleich zur täglichen Grundversorgung.

Im Bereich des Utoquais kam es am Nachmittag zu einem tödlichen Badeunfall, wie die Stadtpolizei Zürich mitteilte. Ein 27-Jähriger war nach einem Sprung in den Zürichsee nicht mehr aufgetaucht. Er konnte aus dem See geborgen werden, verstarb aber trotz Reanimationsmassnahmen noch vor Ort. Ob es sich beim Verunfallten um einen Teilnehmer der Street Parade handelte, konnte die Polizei nicht sagen.

SRF 4 News, 13.8.2022, 12:00 Uhr ; 

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