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600 Medikamente fehlen derzeit BAG sagt Arznei-Engpässen den Kampf an

  • Hunderte Medikamente sind derzeit in der Schweiz nicht lieferbar.
  • Das Bundesamt für Gesundheit prüft verschiedene Massnahmen um die Situation zu entspannen.
  • Bis zum nächsten Frühling will man einen Katalog mit Lösungsansätzen erarbeiten.

Die Situation sei angespannt, sagt Daniel Albrecht. Er leitet beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Abteilung Heilmittelrecht.

So waren Ende Oktober fast 600 Medikamente nicht lieferbar, wie Radio SRF bereits gemeldet hat. Albrecht: «Das BAG hat festgestellt, dass sich diese Situation in letzter Zeit zugespitzt hat.»

Exportverbote und ausgeweitete Lagerhaltung

Die Behörde will die Situation verbessern und untersucht verschiedene Massnahmen – auch unbeliebte, wie ein Exportverbot, so wie es aktuell auch in Österreich diskutiert wird: «Dort ginge es eigentlich darum, dass der Bund es verbieten würde, wenn Arzneimittel von einem Engpass betroffen sind, und dies noch in den Schweizer Lagern verfügbar wären, dürften die dann nicht mehr exportiert werden.»

Die Schweiz könnte aber auch ihren Notvorrat an Heilmitteln vergrössern. Bis jetzt bewahrt man in Pflichtlagern lebensnotwendige Medikamente auf. «Und eine Möglichkeit wäre, dass man diese Pflichtlagerhaltung eben auch auf weitere Arzneimittel ausbauen würde.» Zum Beispiel auf solche gegen Parkinson oder Bluthochdruck.

Keine einfache Aufgabe

Auch Industrie, Kantone und Spitäler könnten vielleicht mehr Medikamente lagern – das ist eine weitere Idee, die das BAG genauer untersuchen will.

Es ist keine einfache Aufgabe, die das Bundesamt vor sich hat. Versorgungsengpässe bei Medikamenten sind ein weltweites Problem. Die Herstellung wird – aus wirtschaftlichen Gründen – oft an wenigen Orten zentralisiert. Ausfälle oder Qualitätsprobleme in einem Unternehmen wirken sich folglich weltweit aus.

Massnahmenkatalog geplant

Bis nächsten Frühling nun will das Bundesamt für Gesundheit einen Massnahmenkatalog präsentieren. Dieser wird danach in verschiedenen Departementen geprüft.

Vorläufig ist aber weiter mit Versorgungsengpässen bei Medikamenten zu rechnen.

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