Zum Inhalt springen

Aargauer Wald-Initiative Mehr Geld für den Aargauer Wald oder zu riskant?

Das Stimmvolk entscheidet am 25. November, ob der Aargau pro Jahr 16 Millionen Franken für den Wald ausgeben soll.

Das will die Initiative: Die Initianten von «Ja! Für euse Wald» wollen jährlich 16 Millionen Franken für den Aargauer Wald. Das entspricht mindestens 25 Franken pro Einwohner. Bisher waren es fünf Millionen Franken. Das Geld möchten die Initianten deshalb sprechen, weil der Forstbetrieb nicht mehr kostendeckend ist. Die Holzpreise sind im Keller. Die Initiative wurde im Juni im Grossen Rat abgelehnt. Lediglich SP und Grüne waren dafür.

Portraits
Legende: Vreni Friker und Urs Gsell vom Pro-Komitee. Bähram Alagheband/SRF

Das sagen Befürworter: «Die Menschen haben Freude am Wald. Jeder hat ein Stück Wald in sich. Deswegen werden sie Ja stimmen für unsere Initiative», sagt Urs Gsell vom Initiativkomitee. Die Politik habe beim Thema Wald zu wenig zugehört, nun hoffe man auf das Volk. Der Wald werde intensiv genutzt und sei gerade jetzt, wo die Bevölkerung stark wächst, wichtig, findet das Komitee.

Portrait
Legende: FDP-Grossrätin Jeanine Glarner vom Contra-Komitee. Bähram Alagheband/SRF

So argumentieren die Gegner: Die Forderungen der Initiative seien zu teuer für den Aargau, sagen die Gegner. 16 Millionen Franken jährlich, das sei riskant. So müsse man als Kompensation dann in den Bereichen Soziales, Bildung oder Umwelt sparen. Angeführt wird das Komitee «Nein! zur teuren Waldinitiative» von FDP und Jungfreisinnigen. Bei einem strukturellen Defizit von 150 Millionen Franken pro Jahr könne sich der Aargau solche Ausgaben schlicht nicht leisten, sagt auch der Aargauer Regierungsrat und Sohn eines Försters Stephan Attiger.

Portrait
Legende: Regierungsrat Stephan Attiger. Bähram Alagheband/SRF

Diesen Kompromiss schlägt die Regierung vor: Die Aargauer Regierung will öffentlichen und privaten Waldbesitzern deutlich mehr Geld bezahlen. Total sind es 2,5 Millionen Franken statt wie bisher 550'000 Franken pro Jahr. Das Geld ist für den Unterhalt des Waldes. Im Aargau erhielten die Förster im kantonalen Vergleich wenig Geld dafür, argumentiert die Regierung. Das Angebot ist ein indirekter Gegenvorschlag zur Initiative. Das Parlament hat dieser Änderung bereits zugestimmt. Bis Ende 2018 will die Regierung dem Grossen Rat das ausgearbeitete Walddekret vorlegen.

Wald und Bagger
Legende: Keystone

Das sagt der Verband «Waldschweiz»: «Diese Abstimmung ist sehr wichtig. Es ist ein gewisser Gradmesser, wie stark die Bevölkerung diese Anliegen mitträgt und sich dementsprechend entscheidet. Ich darf schon sagen, dass diverse Kantone genau verfolgen, was da im Kanton Aargau abgeht», sagt Urban Brütsch, Vizedirektor von Waldschweiz, dem Verband der Schweizer Waldeigentümer, gegenüber Schweiz Aktuell.

Zweite Vorlage: Auslandschweizer als Ständeräte?

Box aufklappen Box zuklappen
  • Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer sollen künftig bei den Aargauer Ständeratswahlen mitwählen dürfen oder selbst dafür kandidieren. Bei den Ständeratswahlen soll also die gleiche Regelung gelten wie für die Nationalratswahlen.
  • Bereits in 12 Kantonen dürfen Auslandschweizer den Ständerat wählen oder für den Ständerat kandidieren.
  • Nun soll die Änderung in die Verfassung des Kantons Aargau. Am 25. November entscheidet das Aargauer Stimmvolk.

Meistgelesene Artikel