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Blaue Gebührenabfallsäcke an einem Strassenrand.
Legende: In den Gemeinden sind die Kosten für die Abfallentsorgung in den letzten Jahren gesunken. Keystone

Abfallgebühren in der Schweiz Abfallgebühren vielerorts zu hoch

Abfallsäcke sind ziemlich teuer. Die Preise für die Gebührensäcke sind in den letzten Jahren zwar gesunken, aber aktuelle Zahlen zeigen: In vielen Schweizer Gemeinden sind die Gebühren immer noch zu hoch.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Abfallkassen der Gemeinden sind gut gefüllt.
  • Die Kosten für die Abfallentsorgung sind in den letzten Jahren gesunken.
  • Trotz Anpassungen in einigen Gemeinden sind die Abfallgebühren vielerorts zu hoch .

Eine prall gefüllte Abfallkasse, das sei normal in der Schweiz, sagt Simon Zeller, Abfallexperte bei der Stiftung Praktischer Umweltschutz: «Fast alle Gemeinden haben zu hohe Beträge auf ihrem Spezialfinanzierungskonto. Die müssen abgebaut werden.»

Das bestätigt auch Brigitte Fischer, die als Expertin Gemeinden in dieser Situation berät. Früher seien die hohen Gebühren angebracht gewesen, heute aber habe sich die finanzielle Situation bei den Kehrichtverbrennungsanlagen deutlich entspannt. Die Anlagen seien amortisiert. Deshalb sei der Preis stark zurückgegangen. Zudem wurde auch der Transport mit den Abfalllastwagen optimiert, so dass die Kosten in den letzten Jahren laufend gesunken sind.

Unterschiede in den Gemeinden sind gross

Verschiedene Gemeinden haben ihre Gebühren bereits gesenkt. Im Zürcher Unterland zum Beispiel kostet der 35-Liter-Sack statt 1.80 Franken seit diesem Jahr noch 1.65 Franken. Die Unterschiede aber sind zum Teil beträchtlich. So zahlen die Einwohner bestimmter Gemeinden mehr als doppelt so viel pro Sack wie in anderen Gemeinden. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von Brigitte Fischer.

Sie empfiehlt allerdings nicht bei den Sackgebühren anzusetzen: «Wir haben das Prinzip, dass wer Kosten verursacht, der trägt die Kosten dafür.» Viel besser senke man die Abfall-Grundgebühren, die jeder Haushalt zu tragen hat, unabhängig von der Abfallmenge. Ob dieser Vorschlag bei den zuständigen Gemeinderäten Gehör findet, bleibt abzuwarten.

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