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Abstimmung Kanton Freiburg Nach Nein an der Urne: Kein Extra-Schutz für Greyerzersee

  • Die Freiburgerinnen und Freiburger sagen mit 59.7 Prozent Nein zu mehr Schutz des Greyerzersees.
  • Die Volksinitiative hatte verlangt, den Schutz des Sees und seiner Ufer in der Verfassung zu verankern.
  • In der Politik hatte die Forderung wenig Rückhalt. Einzig die GLP und die Grünen unterstützen die Initiative.

Volksinitiative «Schutz Greyerzersee»

Kanton Freiburg: Initiative «Für die Erhaltung des Greyerzersees und seines Ufers»

  • JA

    40.3%

    39'278 Stimmen

  • NEIN

    59.7%

    58'292 Stimmen

Nun ist es definitiv: Der Greyerzersee erhält keinen Extraschutz. Fast 60 Prozent der Freiburger Stimmbevölkerung lehnen die Volksinitiative ab, welche verlangt hatte, den See und seine Ufer per Verfassungsartikel zu schützen und zu bewahren.

«Gleichgewicht» zwischen Schutz und Nutzung

Der zuständige Freiburger Staatsrat Jean-François Steiert ist erleichtert: Schutz und Nutzung des Sees würden nun «im Gleichgewicht» bleiben. «Mit dem Nein bleibt der Schutz des Seeufer gewährleistet, gleichzeitig ist der See für Freizeitaktivitäten und Tourismusprojekte zugänglich. Mit einem Ja wär das kompliziert geworden.»

Ebenfalls erleichtert, dass die Initiative klar abgelehnt wurde, ist SVP-Grossrat Flavio Bortoluzzi: «Die Vorlage war eine Zwängerei. Es hätte die Freiheit der Menschen zu stark eingeschränkt.» Mit der aktuellen Gesetzgebung sei der See genügend geschützt.

Keine Grossprojekte am Greyerzersee

Enttäuscht hingegen ist Pascal Känzig, Co-Präsident der Freiburger Grünen. Die Partei gehört, wie die GLP, zum Ja-Komitee. Gründe für das klare Nein sieht Känzig vor allem im Initiativtext: «Ich glaube, das Grundanliegen der Initiative teilen viele. Sie haben aber Nein gestimmt, weil es im Text nur um den Schutz des Greyerzersees ging.»

Trotz Nein zieht Pascal Känzig auch Positives aus der Abstimmung: «Im Abstimmungskampf wurde klar, dass die Meinungen gar nicht so weit auseinander gehen und dass Grossprojekte am Ufer des Greyerzersees nicht erwünscht sind.»

Damit spricht Pascal Känzig das Projekt an, welches den Ausschlag zur Lancierung der Initiative gab. Rückblick: Vor ein paar Jahren planten zwei Jungunternehmer in Morlon eine künstliche Surfwelle aufzubauen. Dies sorgte für Widerstand in der Bevölkerung. Mittlerweile hat der Kanton Freiburg das Projekt wegen Umweltbedenken gestoppt.

Morgenstimmung: Ein Mann badet im Greyerzersee.
Legende: Der Greyerzersee FR ist ein Stausee und ein beliebtes Ausflugsziel in der Region. KEYSTONE/Anthony Anex

Aber der Wunsch, das Ufer des Greyerzersees besser zu schützen, war geboren. Die Befürworter befürchteten, dass der Greyerzersee «eine Art Disneyland» werden könnte. Die Gegner argumentieren, dass die aktuellen Regelungen ausreichten, um den See zu schützen.

Der Freiburger Staatsrat wie auch das Kantonsparlament haben sich gegen die Initiative ausgesprochen. Ebenso die SVP, FDP, Mitte sowie die SP. Nun ist ihnen auch das Volk gefolgt.

Volks-Ja zum Gefängnisausbau

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In Freiburg stand auch der Ausbau der Strafanstalt Bellechasse in Sugiez zur Abstimmung. Konkret ging es um einen Kredit von 53 Millionen Franken.

Die Vorlage war im Vorfeld der Abstimmung nicht bestritten. Am Sonntag sagte nun auch das Volk Ja.

Heisst: Die Kapazität des Gefängnisses kann nun von 200 auf 290 Plätze erhöht werden. Mit dem Ausbau in Sugiez können das Zentralgefängnis in der Stadt Freiburg geschlossen und künftig alle Gefangenen am gleichen Standort untergebracht werden.

Der Bund subventioniert den Ausbau mit 14 Millionen Franken.

Ausbau Strafanstalt Bellechasse

Kanton Freiburg: Kredit für den Bau eines neuen Zentralgefängnisses am Standort Bellechasse

  • JA

    67.8%

    66'239 Stimmen

  • NEIN

    32.2%

    31'499 Stimmen

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Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 28.9.2025, 12:03 Uhr ; 

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