- Das Kita-Gesetz ist deutlich gescheitert.
- Rund zwei Drittel sagten an der Urne Nein zur Vorlage von Parlament und Regierung, nur wenige Gemeinden stimmten zu.
- Auch die Beteiligung des Kantons am Ausbau des Bahnhofs Solothurn wurde abgelehnt.
- Ein knappes Ja gab es zum Hochwasserschutz der Dünnern.
Betreuungsgutscheine für Familien
Kanton Solothurn: Änderung des Sozialgesetzes; familienergänzende Kinderbetreuung
-
JA
32'753 Stimmen
-
NEIN
59'534 Stimmen
Entwicklungskredit Bahnhof Solothurn Süd
Kanton Solothurn: Finanzierungsbeteiligung am Agglomerationsprojekt «Entwicklung Bahnhof Solothurn Süd»
-
JA
39'192 Stimmen
-
NEIN
50'850 Stimmen
Verpflichtungskredit Hochwasserschutz
Kanton Solothurn: «Lebensraum Dünnern Oensingen bis Olten – Hochwasserschutz und Aufwertung»
-
JA
48'569 Stimmen
-
NEIN
42'000 Stimmen
Das Nein zum Solothurner Kita-Gesetz ist deutlich: 64 Prozent sagten an der Urne Nein. Nur die beiden Städte Solothurn und Olten nahmen die Vorlage an, alle anderen Gemeinden lehnten sie ab. Am deutlichsten war das Nein in Kienberg mit 85 Prozent.
Das Ergebnis ist ein Erfolg für die Gegner, bestehend aus SVP und Teilen der FDP sowie der EVP. Sie setzten sich gegen ein breites Ja-Komitee durch, bestehend aus SP, Grünen, Mitte und GLP sowie Wirtschaftsverbänden. Auch einige Vertreterinnen und Vertreter der FDP setzen sich für die Vorlage ein. Ein Ja empfahlen ebenfalls das Kantonsparlament und die Regierung.
Das wollte die Kita-Vorlage
Das Kita-Gesetz sah im Kanton Solothurn Betreuungsgutscheine vor. Diese hätten Familien in Kindertagesstätten, einem Hort oder bei Tagesfamilien einlösen können – auch in anderen Kantonen. Die Höhe der Unterstützung wäre an Einkommen und Vermögen der Familien abhängig gewesen,
Die Gemeinden sollten die Betreuungsgutscheine finanzieren, der Kanton hätte sich mit 40 Prozent an den Kosten beteiligt. Profitiert hätten davon rund 90 Prozent der Familien.
Der Regierungsrat rechnete für die Gemeinden mit Kosten von 11.7 Millionen Franken. Da viele Gemeinden heute schon eine finanzielle Unterstützung anbieten, wären die Mehrkosten bei bis zu 3 Millionen Franken gewesen.
Der Kanton plante pro Jahr mit rund acht Millionen Franken. Die Eltern selbst hätten weiterhin den Grossteil der Kosten getragen mit rund 20 Millionen.
Die Vorlage war politisch umstritten. SVP, FDP und EVP hatten die Nein-Parole herausgegeben. Sie argumentierten vor allem mit den Kosten. Sie befürchteten aber auch einen Verlust der Gemeindeautonomie.
Für das Gesetz waren SP, Grüne, Mitte und GLP sowie die Wirtschaftsverbände. Auch einige Vertreterinnen und Vertreter der FDP setzten sich für die Vorlage ein.