Kantonaler Finanzausgleich
Kanton St. Gallen: V. Nachtrag zum Finanzausgleichsgesetz
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JA
44'700 Stimmen
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NEIN
61'523 Stimmen
Der Kanton St. Gallen hat den Nachtrag zum Finanzausgleichsgesetz abgelehnt, mit einem Nein-Stimmenanteil von knapp 58 Prozent. Nur drei der 75 Gemeinden haben Ja gesagt, darunter auch die Stadt St. Gallen selber, die damit mehr Geld zur Deckung ihrer Zentrumslasten hätte erhalten sollen. In der Stadt haben über 80 Prozent Ja gesagt.
Mit diesem klaren Nein sind die zusätzlichen 15 Millionen Franken in den nächsten drei Jahren für die Stadt St. Gallen vom Tisch. Sie erhält weiterhin 17 Millionen vom Kanton pro Jahr aus dem Finanzausgleich.
SVP kämpfte erfolgreich
Laut einer Studie trägt die Stadt jährliche Zentrumslasten von fast 44 Millionen. Ein Viertel davon trägt die Stadt St. Gallen. Und das sei zu viel, sagte SP-Stadtpräsidentin Maria Pappa, die für «einen faireren Finanzausgleich» kämpfte: «Wir haben seit Jahren diese Probleme.» Zentrumslasten sind zum Beispiel Kultur- und Freizeitangebote, der ÖV oder Sicherheits- und soziale Aufgaben, die oft auch den umliegenden Gemeinden zugutekommen.
Im Kantonsrat stiess dieser Ausgleich an die Zentrumslasten auf breite Zustimmung, ausser bei der SVP. Fraktionschef Sascha Schmid kritisierte: «Wir erwarten, dass die Stadt St. Gallen ihre finanziellen Probleme selbst in den Griff kriegt.» Die SVP ergriff das Ratsreferendum – mit Erfolg.