Genau genommen sind es 11,09 Millionen Franken, die der Kanton Nidwalden an den Ersatzbau Süd beitragen will. 9,11 Millionen Franken übernimmt der Bund. Für das Geld wird ein dreigeschossiges, multifunktionales Gebäude gebaut.
Dieses würde von Swissint (dem Kompetenzzentrum der Armee für Auslandseinsätze) und dem Kanton gemeinsam genutzt: Ein unterirdisches, öffentliches Parkhaus, im Erdgschoss Platz für die Armeefahrzeuge und in den oberen Stockwerken die Logistik und verschiedene Büros.
Kritik an Regierung
Der Nidwaldner Landrat stimmte der Vorlage im Mai zu – mit 42 gegen 12 Stimmen bei 3 Enthaltungen. Es war bereits der zweite Anlauf. 2017 war die Regierung mit dem Geschäft im Parlament gescheitert. Kritik gab es etwa an den hohen Kosten. Weil die Regierung keine Alternative fand, hielt sie am ursprünglichen Projekt fest.
Die vorberatende Baukommission hatte kritisiert, das Verfahren sei unbefriedigend verlaufen. Gewisse Abklärungen seien ihr nicht vorgängig zugestellt und Fragen erst auf Nachhaken beantwortet worden, machte sie geltend.
Umstritten war die Frage, ob das bestehende Zeughaus weiterhin als Lager genutzt werden könnte. Weil dies bauliche Veränderungen mit sich bringen würde, kam die Kommission zum Schluss, dass ein Neubau die geeignetste Variante ist. Hingegen erachtete die Kommission die Gesamtkosten von rund 20 Millionen Franken als sehr hoch.
Offene Fragen
Der Sprecher der SVP-Fraktion ortete während der Landratsdebatte zwar noch Informationsbedarf bis zur Volksabstimmung, etwa zu Erschliessungskosten und der Zukunft des Zeughauses. Doch der Waffenplatz beschere Nidwalden Wertschöpfung und 100 Arbeitsplätze. Das sah auch der CVP-Sprecher so.
Die Grüne/SP-Fraktion stellte in Frage, ob die Parkplatzfläche auch in finanziell klammeren Zeiten mehrheitsfähig wäre. Niklaus Reinhard (FDP) schliesslich kritisiert - nicht als einziger aus seiner Partei - dass sich für die über 11 Millionen Franken mehr realisieren lasse als «bloss Lagerfläche». «Das wäre doch ein perfekter Standort für einen Büroneubau von Firmen», sagt er. «Gleichzeitig könnte man das Zeughaus optimieren und weiterhin als Zeughaus brauchen.»