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Wahlen Stadt Biel Biel: Links-Grün verliert Mehrheit im Parlament

In der Stadtregierung verteidigt Links-Grün ihre Mehrheit – im Parlament verlieren SP und Grüne aber an Macht.

Die links-grünen Kräfte verteidigen in Biel die Mehrheit in der Stadtregierung. Anna Tanner (SP) schafft die Wahl in die Regierung und übernimmt den Sitz von Erich Fehr (SP), der nach vierzehn Jahren nicht mehr zur Wahl angetreten ist.

«Ich bin extrem glücklich, aber es kommt auch viel Verantwortung auf mich zu», so Tanner zu SRF.

Anna Tanner
Legende: Sie schafft die Wahl in die Bieler Stadtregierung: Anna Tanner. Mit der Wahl muss sie allerdings von ihrem Amt als Grossrätin zurücktreten. Keystone/Anthony Anex

Mit der Wiederwahl von Lena Frank (Grüne) und Glenda Gonzalez Bassi (SP) haben die links-grünen Kräfte in Biel auch weiterhin drei Sitze und damit die Mehrheit in der Stadtregierung inne.

Die bürgerlichen Kräfte sind auch künftig in der Minderheit: Die beiden Bisherigen Beat Feurer (SVP) und Natasha Pittet (FDP) schaffen die Wiederwahl.

Stapi-Wahl: Absolutes Mehr knapp verpasst

Schon vor dem Sonntag war klar: Die Wahlen in Biel werden historisch – denn erstmals wird eine Frau ins Präsidium der grössten zweisprachigen Stadt der Schweiz gewählt. Nun aber muss die Stadt noch ein paar Wochen auf diesen historischen Moment warten.

Denn weder Glenda Gonzalez Bassi (SP) noch Natasha Pittet (FDP) schaffen das absolute Mehr. Gonzalez Bassi hat rund 500 Stimmen Vorsprung auf ihre FDP-Kontrahentin. «Es ist schade, dass wir jetzt weitere zwei Monate auf eine Entscheidung warten müssen», so Gonzalez Bassi in einer ersten Reaktion.

Aussenansicht des Bieler Rathauses
Legende: Die Bieler Präsidialdirektion: Seit fast 50 Jahren ist das Stapi-Amt in den Händen der SP. Keystone/Anthony Anex

Gonzalez Bassi ist als Favoritin ins Rennen gestiegen. Sie verpasst das absolute Mehr im ersten Wahlgang knapp: Mit 5348 Stimmen fehlten ihr 102 Stimmen für den Einzug in die Präsidialdirektion.

Ihre Konkurrentin Natasha Pittet holte 4921 Stimmen. «Wir müssen jetzt für den zweiten Wahlgang insbesondere die Nicht-Wählerinnen und -Wähler mobilisieren, um zusätzliche Stimmen zu holen», so Pittet.

Der Kampf ums Stadtpräsidium

Weil keine Kandidatin am 22. September das absolute Mehr erreicht hat, findet nun am 24. November ein zweiter Wahlgang statt.

Links-Grün verliert Mehrheit im Parlament

Bei den Stadtratswahlen verloren die linken Parteien ihre knappe Mehrheit. Neu gehen die 60 Parlamentssitze je zur Hälfte an Rotgrün und an Mitte-Rechts. Im linken Lager legte die SP zwar zu und ist nun stärkste Partei im Stadtrat.

Auch der PSR gehört zu den Siegern. Verluste mussten aber die Grünen und die Juso hinnehmen. Im Mitte-Rechts-Lager verlor die SVP im Vergleich zu vor vier Jahren einen Sitz. Die neue Bürgerbewegung Zukunft Biel eroberte auf Anhieb vier Mandate und erreicht damit Fraktionsstärke. Die GLP hält ihre fünf Sitze.

Regionaljournal Bern Freiburg, 22.9.2024, 12:09 Uhr ; 

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