Um was geht es? Weniger Diesel-Schleudern, mehr E-Busse: Der Kanton Freiburg will seine Beteiligung am Aktienkapital der Verkehrsbetriebe TPF um 60 Millionen Franken aufstocken. Denn noch immer fahren im Kanton Freiburg 190 Dieselbusse für das Transportunternehmen TPF herum. Das soll sich jetzt ändern. Die Verkehrsbetriebe wollen bis 2030 gut 580 Millionen Franken in eine nachhaltigere Mobilität investieren. Dank der Kapitalaufstockung könnte die TPF schneller die dafür notwendigen Kredite erhalten. Darüber entscheidet das Volk am 3. März.
Was ist das Ziel? Die Verkehrsbetriebe haben vom Kanton die Aufgabe erhalten, rasch nachhaltiger zu werden und die Busflotte zu dekarbonisieren. Es sollen insbesondere die Orts- und Regionalbusse, die mit fossiler Energie betrieben werden, durch elektrisch- oder wasserstoffbetriebene Fahrzeuge ersetzt werden. Dies gelinge aber nur, wenn der Kanton die Verkehrsbetriebe unterstütze und den Wandel mitfinanziere, sagt FDP-Grossrat Nicolas Bürgisser.
Investitionen sind ohnehin geplant. Aber weshalb braucht es überhaupt staatliche Unterstützung? «Dank der staatlichen Finanzspritze können wir die Busflotte viel schneller auf Elektrofahrzeuge umstellen», so Bürgisser. Weiter ist die Einrichtung neuer Bushöfe sowie der Ersatz alter Zugkompositionen geplant.
Was sagt die Regierung? Der Freiburger Staatsrat Jean-François Steiert betont, dass das ÖV-Angebot nicht zuletzt wegen des Bevölkerungswachstums weiter verbessert werden müsse. Mit der Elektrifizierung der Busse schlage man zwei Fliegen mit einer Klappe: «Dieselbusse haben einen hohen CO₂-Ausstoss und machen viel Lärm. Elektrobusse sind leise und umweltfreundlich», so der Sozialdemokrat. Es mache Sinn, kantonale Gelder in das Aktienkapital der TPF zu investieren und so den Wandel zu beschleunigen. Denn der Kanton sitze immer noch auf einem relativ grossen Vermögen, das man in den öffentlichen Verkehr investieren könne.
Was sagt die Gegnerschaft? Die Mehrheit der SVP stimmte im Kantonsparlament gegen das Vorhaben. Ebenso die EDU. EDU-Politiker Marc Bachmann kritisiert die Investition in E-Busse: «Die Technologie ist nicht ausgereift und kostet zu viel Geld. Zudem gibt es im Moment zu wenig Strom, um all die Fahrzeuge auf Elektroantrieb umzustellen.» Die Minderheit äusserte sich weiter Skepsis in Bezug auf die finanzielle Situation des Unternehmens TPF und die wiederholten Abgänge von Führungskräften.