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SRG-Umfrage Renteninitiative an der Urne wohl chancenlos

  • In der zweiten SRG-Umfrage lehnen 63 Prozent der Befragten die Renteninitiative ab. 35 Prozent wollen ein Ja in die Urne legen.
  • Die Erhöhung des Rentenalters wird derzeit von allen Wählerschaften abgelehnt – ausser bei der FDP-Basis.
  • Die Renteninitiative hat damit kaum mehr Chancen, am 3. März von der Stimmbevölkerung angenommen zu werden.
  • Bei der Initiative für eine 13. AHV-Rente ist das Rennen dagegen völlig offen.

Bescheiden gestartet und im Kampagnenverlauf noch einmal stark verloren: Die Volksinitiative für die Erhöhung des Rentenalters der Jungfreisinnigen dürfte am 3. März auf verlorenem Posten stehen.

Unterstützung für Initiative erodiert

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im Vergleich mit der ersten SRG-Umfrage von Mitte Januar ist der Nein-Anteil um neun Prozentpunkte gestiegen, die Zustimmung ist dagegen um sechs Prozentpunkte gesunken.

Das will die Renteninitiative

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Die Jungfreisinnigen wollen mit ihrer  Volksinitiative «Für eine sichere und nachhaltige Altersversorgung» die Finanzierung der AHV sichern. Damit soll das Rentenalter für Frauen und Männer schrittweise erhöht werden, bis es 66 Jahre beträgt. Weiter wollen sie einen Automatismus im Gesetz verankern, mit dem das Rentenalter an die durchschnittliche Lebenserwartung der Schweizer Bevölkerung angepasst wird.

Das Verdikt von Lukas Golder vom Forschungsinstitut GFS Bern, das die Umfrage durchgeführt hat: «Auf Basis unserer Umfrage können wir sagen: Ein Ja ist praktisch nicht mehr möglich.»

Eine Mehrheit für die Renteninitiative der Jungfreisinnigen findet sich derzeit nur noch bei der Anhängerschaft der Mutterpartei FDP. Allerdings sind auch hier nur noch 50 Prozent im Ja.

Gerade im linken Lager sprechen sich die Befragten vehement dagegen aus, das Rentenalter weiter anzuheben. Doch auch bei der Basis von GLP, Mitte und SVP hat das Vorhaben einen schweren Stand. Bei der SVP folgt die Basis der Ja-Parole der nationalen Partei nicht.

Selbst die anfängliche Zustimmung von Rentnerinnen und Rentnern ist über den Kampagnenverlauf weggebrochen. So hegen diese zwar nach wie vor mehr Sympathien für die Renteninitiative als jüngere Stimmberechtigte, sind aber nun mehrheitlich auch dagegen.

Solidarität mit älteren Arbeitnehmenden

«Wir haben in allen untersuchten Gruppen Nein-Trends. Das normale Szenario in einem solchen Fall ist, dass eine Initiative eher noch mehr an Unterstützung verliert bis zum Urnengang», schliesst Golder.

Für den Politologen hat das Hauptargument der Befürworter, dass nur eine Erhöhung des Rentenalters die AHV langfristig sichern kann, an Schlagkraft verloren. Die Notwendigkeit, länger zu arbeiten, ist stärker umstritten als noch vor einem Monat, während Schwierigkeiten älterer Menschen im Arbeitsleben stärker betont werden.

Die Gegnerschaft führt erfolgreich ins Feld, dass sich Topverdienende weiterhin frühpensionieren lassen können. Und gerade auch ältere Arbeitssuchende würden unter einer Annahme der Initiative leiden. Auch die Argumentation, dass viele Menschen psychisch oder physisch nicht in der Lage sind, länger als bis 65 zu arbeiten, findet viel Zustimmung.

Auf mehr als einen Achtungserfolg können die Jungfreisinnigen also wohl nicht mehr hoffen. Angesichts der klaren Mehrheitsverhältnisse dürfte die Renteninitiative am 3. März kaum noch Chancen haben, an der Urne angenommen zu werden.

Die Eckwerte der SRG-Umfrage

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Die Umfrage zu den Abstimmungen vom 3. März 2024 ist im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut GFS Bern zwischen dem   7. und 14. Februar 2024 durchgeführt worden. Insgesamt wurden die Antworten von 19’105 Stimmberechtigten für die Auswertung berücksichtigt.

Telefonische Befragung

Telefonisch befragt wurden 1208 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Interviews wurden per Festnetz und Handy durchgeführt. Diese Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler beträgt ± 2.8 Prozentpunkte.

Bei 1208 Befragten und einem Ergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47.2 und 52.8 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Online-Befragung

Zusätzlich wurden Personen online befragt. Die Teilnehmenden wurden dazu über die Webportale der SRG rekrutiert. Nach der Bereinigung und Kontrolle der Daten konnten die Angaben von 17’897 Stimmberechtigten für die Auswertung verwendet werden.

Da sich die Teilnehmenden der Umfrage selbst rekrutieren (sogenanntes Opt-in-Verfahren), ist die Zusammensetzung der Stichprobe nicht repräsentativ für die Grundgesamtheit. So nehmen zum Beispiel typischerweise mehr Männer als Frauen an politischen Umfragen teil.

Diese Daten werden aber mittels Gewichtungen an die realen Verhältnisse der Stimmberechtigten angenähert. Es werden dabei räumliche (Wohnort), soziodemografische (Alter oder Geschlecht) und politische Gewichtungsfaktoren eingesetzt. Durch diese Gewichtung wird die Repräsentativität der Stichprobe optimiert. Ziel ist, die Stichprobengrösse in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz zu erhöhen.

Den gesamten Bericht zur SRG-Umfrage finden Sie auf der Seite von GFS Bern .

Heute Morgen, 21.02.2024, 6 Uhr

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