Die Akten, die Verteidigungsminister Guy Parmelin in seinem Departement suchen lässt, sind heikel. Darin steht, mit welchen ausländischen Armeen, Geheimdiensten oder Widerstandsgruppen die Geheimarmee P-26 im Kalten Krieg zusammengearbeitet hatte.
Der Neuenburger Untersuchungsrichter Pierre Cornu untersuchte diese Fragen Anfang der 1990er-Jahre. Sein Bericht blieb geheim und liegt im Bundesarchiv. Die Beilagen dazu sind hingegen verschollen.
In der «Samstagsrundschau» von Radio SRF erklärt Parmelin, bis heute sei unklar, ob die Unterlagen noch irgendwo im Verteidigungsdepartement (VBS) lagerten. Jetzt will er handeln.
Ich will in meinem Departement alle Unterlagen, die es zu dieser Affäre noch gibt, suchen lassen.
«Ich will in meinem Departement alle Unterlagen, die es zu dieser Affäre noch gibt, suchen lassen. Wenn wir etwas finden, muss man es sofort in die Archive [ins Bundesarchiv, Anm. d. Red.] schicken.» Der Verteidigungsminister verlangt von seinen Leuten innert weniger Wochen Bericht.
Wenn wir etwas finden, muss man es sofort in die Archive schicken.
Bereits im letzten Herbst hat er in Absprache mit der Geschäftsprüfungsdelegation des Parlaments nach den Beilagen zum Cornu-Bericht suchen lassen – bislang ohne Erfolg.
Die neue Suchaktion jetzt sei aber breiter angelegt, sagt das VBS. Sie betreffe sämtliche Verwaltungseinheiten. Gesucht würden Akten der P-26 und allfällig weitere Unterlagen, die längst im Bundesarchiv hätten landen müssen.
Suche nach den P-26-Akten
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Am 6. Februar suchten Historiker und VBS-Mitarbeiter bereits im Bundesarchiv nach dem vermissten Zusatzbericht über die P-26.
Im Archiv ist zwar der geheime Bericht über Kontakte der P-26 zu ausländischen Geheimdiensten auffindbar.
Die brisanten Anhänge sind jedoch verschollen – ob sie überhaupt je ins Bundesarchiv gelangt sind, bleibt unklar.
Seit über einem Jahr fordert die Geschäftsprüfungsdelegation des Parlaments vom VBS Auskunft über den Verbleib der Dokumente.
Auf die fehlenden Akten wurden die Parlamentarier laut «Tagesanzeiger» durch einen Zufall aufmerksam. Ein Historiker wollte im Bundesarchiv die Dokumente einsehen – nur dort waren sie nicht.
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