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Agrarminister besucht Bauern Parmelin zeigt Verständnis für Proteste der Bauern

Guy Parmelin zeigt beim Besuch eines Hofes Verständnis für die Proteste von Bauern und votiert für eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion.

Die Wege für Schweizer Bäuerinnen und Bauern, mit ihrer Arbeit auf einen grünen Zweig zu kommen, werden offenbar seit Jahren steiniger. Laut Landwirtschaftsminister Guy Parmelin haben die Bauernfamilien mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Er hat während eines Besuchs auf dem Hof von Christoph Herren in Wileroltigen BE Verständnis für den bäuerlichen Unmut und die friedlichen Proteste bekundet.

Zuvorderst stünden eine teilweise fehlende Wertschöpfung, also die Tatsache, dass trotz redlicher Arbeit für Stundenlöhne gearbeitet werden müsse, die bisweilen weit unter 20 Franken pro Stunde lägen. Aber auch der Klimawandel halte die Landwirtschaft mit der Häufung von Wetterextremen auf Trab. Und nicht zuletzt machen gemäss Parmelin den Landwirten die wachsenden Ansprüche einer Gesellschaft zu schaffen, die ihre Konsumwünsche auf Tiefpreise kalibriert und sich gleichzeitig für die Idee einer nachhaltigen Produktion erwärmt.

Landwirtschaftsminister Guy Parmelin steht in einem Kartoffelfeld.
Legende: Bereits zum dritten Mal in Folge zeitigt die Kartoffelernte in der Schweiz auch 2024 eine traurige Bilanz. Guy Parmelin zeigt Verständnis für die frustrierten Landwirte. Keystone / Alessandro della Valle

Parmelin geizte nicht mit klaren Worten: «Die Agrarpolitik muss die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion schaffen und zur Versorgungssicherheit beitragen», hielt er fest. Gleichzeitig müsse dafür gesorgt werden, dass sich der Landwirtschaftsberuf finanziell lohnt. Balsam auf die Bauernseele.

Weniger «Büro» für Direktzahlungen

Der Bundesrat sei sich auch im Klaren, so Parmelin bei seiner Ortsbegehung, dass die administrative Belastung in der Landwirtschaft hoch sei. Es müsse daher ein zentrales Anliegen einer künftigen Agrarpolitik sein, der wachsenden Belastung am Bürotisch einen Riegel zu schieben.

Parmelin mit Armbruch im Spital

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Bundesrat Guy Parmelin hat sich am frühen Nachmittag, nach der Rückkehr von seinem Besuch bei Bauer Christoph Herren, bei einem Sturz in seinem Büro den rechten Oberarm gebrochen. Das teilt des Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung mit . Er befindet sich gemäss Mitteilung in Spitalpflege und es geht ihm den Umständen entsprechend gut.

Er sei im Inselspital operiert worden und werde wohl eine paar Tage Spitalpflege benötigen. So weit möglich werde er seine Aufgaben vom Spitalbett aus wahrnehmen. Seine Stellvertretung übernehme wie festgelegt Bundesrat Beat Jans.

Ein weiteres Anliegen des Landwirtschaftsministers ist es, beim Direktzahlungssystem eine «grösstmögliche Stabilität» sicherzustellen. Die Auflagen zum Erhalt von Geldern würden im nächsten Jahr nicht strenger, sagte Parmelin.

Im laufenden Jahr litten viele Bauernfamilien unter dem nassen Wetter. Bei Kartoffeln und Getreide drohen laut Parmelin massive Ausfälle. «Wenn die Kosten steigen, die Erträge aber nicht, ist das ein Problem für die Bauern.» Deshalb gelte es beispielsweise, mithilfe der Wissenschaft resistentere Sorten zu züchten.

Landwirtin zu werden, muss sich lohnen

Parmelins Gastgeber, der Jungbauer Christoph Herren aus Wileroltigen, wies darauf hin, dass er immer mehr Geld in den Pflanzenschutz investieren müsse. Weil immer weniger Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stünden, werde das Problem mit Resistenzen grösser. Daneben setzen den Menschen in der Landwirtschaft auch die nötigen Investitionen in die Infrastruktur zu. Ferner die Ausbildung oder der Schutz der Kulturen vor Wildschaden und Diebstahl – und das seien nur die schmerzlichsten Beispiele, so Herren.

Sein Hauptanliegen sei es deshalb, die für den Erhalt der Direktzahlungen unbestritten notwendigen Kontrollen in einem vernünftigen Rahmen zu halten.

SRF News 16.08.2024, 12:00 Uhr ; 

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