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Am Arbeitsplatz und in Schulen Mehr Rassismusfälle in der Schweiz gemeldet

  • In der Schweiz sind im letzten Jahr mehr rassistische Vorfälle gemeldet worden.
  • Beratungsstellen verzeichneten 708 Fälle – im Vorjahr waren es 630. Das teilen die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus und humanrights.ch mit.
  • Die meisten gemeldeten Diskriminierungen geschahen am Arbeitsplatz und in Schulen.
  • Am meisten betroffen seien schwarze Menschen. Auch Muslime, Menschen aus dem arabischen oder dem asiatischen Raum würden offensichtlich diskriminiert.

Beim Beratungsnetz für Rassismusopfer sind letztes Jahr 708 Fälle rassistischer Diskriminierung dokumentiert worden. Die Zunahme um 78 Fälle zeige eine erhöhte Bereitschaft der Schweizer Bevölkerung, sich aktiv gegen Rassismus zu engagieren, teilen die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus EKR und humanrights.ch mit.

    Nimmt Rassismus in der Schweiz zu?

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    Der Anstieg bedeutet nicht zwingend, dass Rassismus in der Schweiz zunimmt. So sagt Martine Brunschwig Graf, Präsidentin der Eidgenössischen Rassismuskommission (EKR): «Wir gehen davon aus, dass sich aufgrund der zunehmenden Sensibilisierung auf das Thema sowohl Betroffene als auch Zeuginnen und Zeugen von Vorfällen vermehrt an Beratungsstellen wenden», sagt EKR-Präsidentin Martine Brunschwig.

    «N-Wort» an Toilettentüren

    Der Arbeitsplatz sei mit 133 Fällen am meisten betroffen, zeige der Auswertungsbericht 2022. Darauf folge mit 116 Fällen der Bildungsbereich. Zum Beispiel würden in Schulen an Toilettentüren rechtsextreme Symbole oder das «N-Wort» eingeritzt. In solchen Fällen suchten teilweise Schulleitungen Unterstützung bei der Beratungsstelle.

    Mit dem Begriff N-Wort wird heute eine früher gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. Weitere stark betroffene Bereiche seien die Verwaltung mit 96, die Nachbarschaft und das Quartier mit 82 sowie öffentliche Angebote von Privaten mit 67 dokumentierten Vorfällen.

    Sportliche Menschen bereiten sich zum Joggen vor
    Legende: Der gemeldete Rassismus schlug sich meistens in Benachteiligung, Beschimpfung und herabwürdigende Behandlung nieder. Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

    Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit im Vordergrund

    Anti-Schwarzer-Rassismus mit 276 sowie Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit mit 275 Nennungen seien die am häufigsten genannten Diskriminierungsmotive. Dies habe sich meistens durch Benachteiligung, Beschimpfung und herabwürdigende Behandlung gezeigt, wie es weiter hiess.

    Andere Erscheinungsformen von Rassismus träten jedoch ebenfalls häufig auf. So habe das Beratungsnetz auch 47 Fälle von Feindlichkeit gegen Menschen aus dem arabischen Raum verzeichnet sowie 44 Meldungen in der Kategorie antimuslimischer Rassismus. Feindlichkeit gegen Menschen aus dem asiatischen Raum weise 40 Meldungen auf.

    Hohe Dunkelziffer

    Die Zahlen des Auswertungsberichts blieben gegenüber den Vorjahren in den verschiedenen Bereichen auf hohem Niveau stabil. Die EKR und humanrights.ch gehen davon aus, dass die Dunkelziffer von rassistischen Vorfällen in der Schweiz auch im Jahr 2022 hoch bleibt.

    Der Bericht zeige mit Fallbeispielen, wie ideologische Einstellungen und oft unbewusste Haltungen sowie unsichtbare Strukturen und Praktiken Menschen auf verschiedenste Weise benachteiligen. Das Beratungsnetz appelliert an Arbeitgebende, Organisationen, Bildungsinstitutionen und Verwaltungsstellen, Gegenmassnahmen zu ergreifen.

    SRF 4 News, 23.03.2023, 3 Uhr ; 

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