Der Traum von Olympischen Winterspielen in der Schweiz ist vorerst geplatzt. Während das IOC die Schweizer Bewerbung für 2030 fallen lässt, öffnet sie die Tür für eine Austragung 2038. Bundesrätin und Sportministerin Viola Amherd nimmt zu den neuen Olympia-Plänen Stellung.
Viola Amherd
Bundesrätin
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Viola Amherd ist seit 2019 Bundesrätin und Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Sie wurde 1962 geboren und war vor ihrer Wahl in den Bundesrat selbstständige Advokatin und Notarin sowie Stadtpräsidentin von Brig-Glis. Zudem sass sie für die CVP Oberwallis über zehn Jahre im Nationalrat und wirkte von 1994 bis 2006 als nebenamtliche Richterin in der Eidgenössischen Personalrekurskommission.
SRF News: Olympia 2030 ist vom Tisch. Wie gross ist die Enttäuschung?
Viola Amherd: Ich freue mich, dass das IOC beschlossen hat, die Schweizer Kandidatur in einen privilegierten Dialog für die Austragung im Jahr 2038 zu nehmen.
Wir haben die Poleposition für 2038.
Das ist wenig später, als man gedacht hat. Das Ganze kann aber auch dazu führen, dass das Dossier noch vertieft wird und die Schweiz mit einem fundierten Projekt antreten kann.
Ist der privilegierte Dialog 2038 ein Trostpflaster?
Nein, wir haben die Poleposition für 2038. Und wenn man sieht, wie gross eine solche Olympia-Kandidatur und die Veranstaltung ist, bin ich nicht unglücklich darüber, dass wir ein bisschen mehr Zeit erhalten.
Was heisst ein privilegierter Dialog konkret?
Man setzt die Schweiz als Kandidatin und dies gibt uns eine gewisse Sicherheit bei den Arbeiten. Auch für das IOC ist dies positiv, da wir in unserem Land direktdemokratische Rechte haben und wir nun somit bis 2038 genügend Zeit haben, das Ganze vorzubereiten.
Das Gespräch führte Mirjam Spreiter.
Frankreich 2030, Salt Lake City 2034
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Die Vorentscheidung ist gefallen: Frankreich soll 2030 und Salt Lake City 2034 die Winterspiele ausrichten. Das IOC wählte somit zwei Länder mit grosser Olympia-Erfahrung. Die Kandidatur der Schweiz ging leer aus.
Tür für 2038 «weit offen»
Ganz vom Tisch ist der Traum von Olympischen Winterspielen in der Schweiz aber nicht. Das IOC erteilte der Schweiz für 2038 ein Vorzugsrecht, sollte sie sich erneut bewerben. Dies bedeutet, dass die Schweiz bis Ende 2027 Zeit hat, die angesprochenen Themen zu vertiefen und exklusiv in den «Targeted Dialogue» für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2038 einzusteigen, sofern beide Parteien sich dafür bereit fühlen.
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