- In der Schweiz breitet sich die Grippe immer noch weiter aus, die Intensität der Grippe ist mit anderen Jahren jedoch vergleichbar.
- Allerdings kursieren derzeit drei Viren gleichzeitig, was eher untypisch ist.
- So zirkuliert dieses Jahr unter anderem jenes Virus, das im Jahr 2009 die Grippepandemie auslöste.
«Normalerweise setzt sich ein Virus gegen andere durch, das ist bislang noch nicht geschehen», sagt Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Das Virus von 2009 sei jedoch nicht gefährlicher als andere. Zudem sei es normal, dass solche Viren später in Form von normalen saisonalen Grippeviren kursierten. Die Immunität dagegen sei in der Regel grösser und die Viren seien nicht mehr so aggressiv.
In der Vorwoche waren es 27.2 Erkrankungen pro 1000 Konsultationen respektive 215 Erkrankungen pro 100'000 Einwohner. Die Tendenz ist weiter steigend. Der epidemische Schwellenwert von 69 Grippeverdachtsfällen wurde in der Woche zwei erreicht.
Gemäss BAG werden alle Virenstämme von den diesjährigen Impfstoffen abgedeckt. Neben der tatsächlichen Grippe werden vom Impfstoff auch grippeähnliche Erkrankungen abgedeckt, die durch das Influenzavirus ausgelöst werden, nicht aber Erkältungen.
Insgesamt bewegt sich die diesjährige Grippewelle im Jahresvergleich bislang im normalen Rahmen. Eine abschliessende Einschätzung ist aber gemäss Koch schwierig, da sich die Welle noch in der stark ansteigenden Phase befindet.
Noch kein Vergleich mit Corona-Virus
Eine Prognose über den weiteren Verlauf sei extrem schwierig und hänge von vielen Faktoren ab. Das Wetter spiele sicher auch immer eine Rolle. Ein Vergleich der Ansteckungsrate oder Mortalität mit dem Corona-Virus lasse sich noch nicht ziehen. Dafür ist gemäss Koch über den neuartigen Erreger noch viel zu wenig bekannt.
Am stärksten Betroffen sind per 5. Februar 2020 weiterhin Säuglinge und Kleinkinder bis 14 Jahre. Die Grippe ist in allen Regionen ausser in den Kantonen Aargau, Basel-Land und Basel-Stadt sowie Solothurn weit verbreitet. In diesen Kantonen sowie in der Innerschweiz ist der Trend konstant, in allen anderen Regionen steigend.