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Ansteckungsgefahr im Beruf Nicht nur in Gesundheitsberufen ist die Ansteckungsgefahr gross

In Gesundheitsberufen ist das Infektionsrisiko gross. Auch in anderen Jobs birgt enger körperlicher Kontakt Gefahren.

Soziale Distanz lautet das Gebot der Stunde. Doch in vielen Berufen lassen sich die empfohlenen zwei Meter Abstand kaum einhalten. Menschen, die bei ihrem Job in engem Kontakt mit anderen Personen stehen, sind dem grössten Ansteckungsrisiko ausgesetzt.

Ordnet man alle Berufe danach, wie intensiv der Kontakt mit anderen Menschen ist, dann belegen Dentalhygieniker den ersten Rang, dicht gefolgt von Hebammen auf dem zweiten Platz. Abgeschlagen auf der anderen Seite der Skala finden sich bildende Künstler. Neben der körperlichen Nähe spielt aber auch der Kontakt mit Krankheiten eine Rolle für das Ansteckungsrisiko. Dentalhygieniker sind auch bei dieser Metrik auf dem ersten Platz, gefolgt von Krankenpflegekräften.

In der folgenden Grafik steht jede Blase für einen Beruf, die Grösse der Blasen entspricht der Anzahl Personen, die in der Schweiz diesen Job ausüben. Je weiter sich eine Blase oben rechts befindet, desto stärker sind diese Personen einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt.

Naturgemäss ist die Ansteckungsgefahr in Gesundheitsberufen gross. Berufe im Gesundheitsbereich sind blau eingefärbt. Doch auch Berufe ausserhalb des Gesundheitswesens wie beispielsweise Coiffeusen und Coiffeure sind durch ihre körperliche Nähe einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

Die Massnahmen des Bundes – Schliessung von Läden, Restaurants, Bars und Schulen – tragen bereits dazu bei, dass viele Personen bei ihrer Arbeit keinem grossen Ansteckungsrisiko mehr begegnen. Für andere Berufe wie Polizistinnen und Polizisten oder Arbeiterinnen und Arbeiter in der Abfallsortierung bleibt die erhöhte Ansteckungsgefahr vorerst bestehen.

Über die Daten

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Die Auswertung zur körperlichen Nähe (physical proximity) und zur Ansteckungsgefahr (exposure to diseases) basiert auf der amerikansichen Online-Datenbank Occupational Information Network (O*NET) . Die Jobbezeichnungen wurden von der Standard Occupational Classification (SOC) in das in der Schweiz verbreitete Berufsklassifizierungssystem (ISC0) konvertiert. Bei der Konvertierung kommt es zur Zusammenlegung von Berufsgruppen (beispielsweise Choreographen und Tänzer). Für die Anzahl Personen pro Berufsgruppe wurden Daten vom Bundesamt für Statistik verwendet. Die Inspiration für diesen Artikel stammt von der New York Times .

TS20; 16.03.20; 19:30 Uhr

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