Ein Blick in die Zukunft zeigt: Mit der Digitalisierung kommen viele neue Herausforderungen auf uns zu – und vor allem auf die jungen Menschen, die vor Kurzem ins Berufsleben eingestiegen sind oder dies noch vor sich haben.
Für die neuen Berufe, die erst am Entstehen sind, werde es vor allem eine gute Ausbildung brauchen, sagt Jakub Samochowiec. Er ist Trendforscher am Gottlieb Duttweiler Institut.
«Nicht jeder kann den Beruf eines virtuellen Designers ausüben», nennt Samochowiec ein Beispiel. So seien früher junge Leute ohne Ausbildung einfach in einer Fabrik arbeiten gegangen. Sie könnten aber nun – wenn es in den Fabriken immer weniger Jobs gibt – nicht einfach als virtuelle Designer arbeiten.
Link zum Thema
Ein Bürohaus wird überflüssig
Klar ist für Trendforscher Samochowiec auch, dass die Digitalisierung unser Berufsleben in Zukunft entscheidend prägen wird. Die Angestellten werden sich nicht mehr in einer Firma treffen müssen, um ihre Arbeit zu verrichten.
Wie es bereits heute im Grunde kein Taxiunternehmen mehr brauche, sei künftig auch kein Versicherungsgebäude mit einem Marmor-Eingang mehr nötig, um die Dienstleistung anzubieten. «Künftig braucht es nur noch Leute, die sich zusammenschliessen.»
Nine-to-five-Jobs werden immer seltener
Konkret heisst das: Den «normalen» Job von neun Uhr morgens bis fünf Uhr abends wird es immer seltener geben. «Die Idee, eine Ausbildung, 40 Jahre jobben und dann in Pension zu gehen, wird immer weniger Realität sein», ist Samochowiec überzeugt.
So werde die Arbeit auf Projektbasis stark zunehmen: Dabei werde es auch vorkommen, gleichzeitig an mehreren Projekten zu arbeiten – «mal mehr, mal weniger.» Im Vergleich zu heute werde die klare Struktur der täglichen Arbeit grösstenteils wegfallen.
Unabhängigkeit wird zunehmen
Auch werde man künftig wohl nicht mehr immer für den gleichen Auftraggeber arbeiten – es werde immer mehr Freelancer geben. Das sind Personen, die ihre spezifischen Fähigkeiten verschiedenen Firmen anbieten.
Damit komme auch auf die Arbeitgeber eine grosse Herausforderung zu, stellt Zukunftsforscher Samochowiec fest: «Der Arbeitgeber wird weniger Loyalität von seinem Angestellten erwarten können.» So arbeite dieser zwar am einen, für ihn interessanten Projekt mit – doch beim nächsten werde er sich vielleicht von der Konkurrenz verpflichten lassen.
Klar ist: Die Berufswelt, und die Art und Weise, wie wir arbeiten, wird sich in Zukunft grundlegend verändern.