- Die Privatklinik Hohenegg ist seit dem 1. Januar 2023 wieder auf der Spitalliste des Kantons Zürich.
- Die Klinik behandelt seither wieder alle Erwachsenen bis 64, unabhängig von ihrem Versichertenstatus.
- Der Fokus liegt auf der Behandlung von depressiven Störungen sowie Burnout- und Angsterkrankungen.
- Die neue Station «Attika» mit 26 Betten ist schon fast ausgebucht.
Klinikleiter Walter Denzler strahlt. Nach 17 Jahren ist die Klinik Hohenegg wieder eine vom Kanton anerkannte Institution. Sie ist auf der Spitalliste und erhält somit wieder Geld für allgemein versicherte Patienten. «Es ist eine Freude, eine Herausforderung und eine Verpflichtung», sagt er.
Eine Freude, weil die Klinik wieder für alle da sein kann, wie es die Stiftung ursprünglich vorsah. Eine Herausforderung, weil die neue Abteilung für die allgemein Versicherten innert drei Monaten aus dem Boden gestampft werden musste. Und eine Verpflichtung gegenüber den Patienten mit einer Grundversicherung.
Es ist eine Freude, eine Herausforderung und eine Verpflichtung.
Allgemein versicherte Patientinnen und Patienten sollen ebenso gut behandelt werden, wie Privatversicherte, verspricht Denzler. Aus versicherungstechnischen Gründen sind sie jedoch in einer eigenen Abteilung untergebracht.
Eine Klinik wie ein Luxushotel
-
Bild 1 von 2. In der neuen Station «Attika» hat es Doppel- und Einzelzimmer. In den Ausbau wurde über eine Million Franken investiert. Bildquelle: SRF/Damian Grunow.
-
Bild 2 von 2. Noch etwas luxuriöser ausgestattet sind die Zimmer für Privatversicherte. Gegen Aufpreis stehen auch sechs Suiten zur Verfügung,. Bildquelle: SRF/Damian Grunow.
17 Jahre lang behandelte die Klinik Hohenegg nur Privatversicherte. Gezwungenermassen, seit die Zürcher Gesundheitsdirektion sie 2005 von der Spitalliste gestrichen hatte. «Im Rückblick könnte man sagen: Wir haben 17 Jahre überwintert.» Ohne kantonale Beiträge sei die Klinik nicht auf Rosen gebettet gewesen, sagt Denzler. «Wir mussten schauen, dass wir überleben.»
Wir haben 17 Jahre überwintert.
Wie sich die neuen Rahmenbedingungen für die Klinik finanziell auswirken, ist offen. Denn auch mit dem Geld des Kantons steht die Klinik vor grossen Herausforderungen. Stichworte: Fachkräftemangel, Teuerung und hohe Energiepreise. «Es geht gleich weiter wie vorher. Wir müssen schauen, dass wir unsere Leistungen wirtschaftlich erbringen.»
Dass die Klinik wieder Geld für allgemein versicherte Patienten erhält, war übrigens erst im September 2022 klar. Im Schnellzugstempo wurde die neue Abteilung mit 26 Zimmern umgebaut, Personal rekrutiert, das Mobiliar beschafft. «Wir mussten rennen, aber wir haben es geschafft», sagt Denzler stolz.
Der Effort hat sich gelohnt. Nach zehn Tagen sind 22 von 26 Betten besetzt. Nächste Woche sollen alle Betten belegt sein. «Das ist eine Überraschung, zeigt aber auch, wie gesucht solche Plätze sind.»