- Von 25'000 Personen, die für eine erleichterte Einbürgerung in Frage kommen, habe innert drei Monaten 185 ein Gesuch eingereicht.
- Das Staatssekretariat für Migration weist allerdings darauf hin, dass erfahrungsgemäss «nur ein verhältnismässig kleiner Teil der ausländischen Personen, die eigentlich die formellen Voraussetzungen erfüllen», auch ein Gesuch stellen.
- SVP-Politiker Andreas Glarner bleibt allerdings alarmiert und rechnet mit ansteigenden Zahlen von Gesuchen.
Die Zahl von Gesuchen um erleichterte Einbürgerung liegt deutlich unter den Erwartungen. Zu einer unkontrollierten Einbürgerung, vor der im Abstimmungskampf gewarnt worden war, ist es mithin bisher nicht gekommen.
185 Gesuche wurden bisher eingereicht. Diese Zahl liegt deutlich unter den Erwartungen. Denn insgesamt kämen rund 25'000 Personen für die erleichterte Einbürgerung in Frage.
Geringe Zahl der Gesuche «nicht erstaunlich»
Die geringe Nachfrage sei jedoch nicht erstaunlich, sagt Lukas Rieder vom Staatssekretariat für Migration: «Es lässt sich eigentlich seit längerem beobachten, dass jeweils nur ein verhältnismässig kleiner Teil der ausländischen Personen, die eigentlich die formellen Voraussetzungen erfüllen würden, dann auch tatsächlich ein Einbürgerungsgesuch stellen. Die 185 Gesuche die seit Mitte Februar eingegangen sind, erstaunen deshalb nicht wirklich.»
Der grösste Teil der bisher eingereichten Gesuche stammt von Italienerinnen oder Italienern. Dahinter folgen türkische Staatsangehörige sowie portugiesische.
SVP-Politiker bleibt alarmiert
Zu einer «unkontrollierten Einbürgerung» oder zu einem «Ausverkauf der Heimat» – davor wurde damals im Abstimmungskampf gewarnt – ist es bisher also nicht gekommen.
Er sei jedoch weiterhin alarmiert, sagt SVP-Politiker Andreas Glarner. «Das ist unter den Erwartungen, aber aufgrund der kurzen Dauer auch nicht überraschend. Das wird sich jetzt erst richtig herumsprechen und die entsprechenden Gremien und Gruppierungen werden alles dafür tun, damit das mehr wird. Da sind wir überzeugt davon.»
Stimmvolk votierte mit über 60 Prozent dafür
Das Schweizer Stimmvolk hatte die Erleichterte Einbürgerung letztes Jahr mit über 60 Prozent Ja-Stimmen angenommen. In Frage kommen für das erleichterte Verfahren nur Personen, die unter anderem in der Schweiz geboren worden sind, während mindestens fünf Jahren die Schule besucht haben und eine Niederlassungsbewilligung C besitzen. Voraussetzung ist auch, dass sie gut integriert sind. Zudem muss auch mindestens ein Elternteil mindestens fünf Jahre die obligatorische Schule in der Schweiz besucht haben.