«Jetzt wird vieles besser.» Das sagt Albert Rösti bei der offiziellen Eröffnung der Südumfahrung Visp VS. Konkret ist es die Südröhre des Visper Tunnels, die nun offiziell in Betrieb genommen wird. Nachdem die Nordröhre 2022 eröffnet wurde, ist die Umfahrung von Visp damit nun abgeschlossen.
«Endlich, das hätten wir schon vor 20 Jahren gebraucht», sagt ein Mann aus Visp zu SRF. 1968 genehmigte der Bundesrat ein erstes Projekt für die Autobahn zwischen Siders und Brig VS. Seit heute Abend, fast 60 Jahre später, kann nun der ganze Verkehr Richtung Brig und Sitten die Gemeinde Visp umfahren.
«Es ist furchtbar, der ganze Verkehr hier. Ich hoffe schon, dass Visp durch die Südumfahrung etwas entlastet wird», sagt ein Anderer. Visp gilt als Verkehrsknotenpunkt im Oberwallis. Lastwagen fahren das ganze Jahr durch Visp, um über den Simplonpass Richtung Süden zu fahren.
Bis vor wenigen Jahren ist der ganze Schwerverkehr durch Visp gefahren, pro Jahr waren es rund 85'000 Lastwagen.
Die Südumfahrung verläuft zu grossen Teilen in Tunneln. Tunnelbau ist aufwendiger als eine Autobahn auf offener Strecke. Aber das ist nur ein Grund, weshalb es fast 60 Jahre gedauert hat, bis man Visp umfahren konnte.
Ein anderer sind die vielen Varianten, die diskutiert wurden. Politik, Ingenieurbüros, aber auch Bauunternehmen – alle hatten andere Ideen, wie man das Grossprojekt Autobahn A9 umsetzen soll, welche Linienführung am sinnvollsten ist. Insbesondere im Raum Visp waren über Jahre hinweg viele Varianten im Spiel.
160 Millionen Franken wurden in die Südröhre des Tunnels von Visp investiert. Insgesamt kostete die Südumfahrung, deren Bau 2004 begann, 1.7 Milliarden Franken.
Drei Lücken bestehen weiterhin
Auch wenn nun ein wichtiges Teilstück der Autobahn A9 eröffnet ist – damit ist der Autobahnbau im Oberwallis noch nicht vollendet. Es bestehen noch insgesamt drei Lücken. Die Strecke zwischen Visp und Raron soll im Herbst 2025 eröffnet werden. Bis es bei jener bei der Durchfahrt Gampel so weit ist, wird es noch länger dauern.
Bei Gampel ist der Riedbergtunnel das Problem. Der Hang rutscht seit Langem. Die Walliser Behörden mussten zuerst eine Lösung finden, nun rechnen sie damit, dass der Tunnel und damit die Teilstrecke 2026 eröffnet werden kann.
Um einiges länger dauert es bei der Strecke zwischen Susten und Siders, durch den Pfynwald hindurch. Dort sind die Baumaschinen noch gar nicht am Werk, irgendwann in den 2030er-Jahren sollte dann auch das letzte Teilstück eröffnet werden.