«Das Ziel ist es, mit der Sanierung des Spöls 2024 zu beginnen.» So steht es in einer Mitteilung, die an die Medien ging. Dieses Ziel schien noch vor kurzem in weiter Ferne, doch nun haben sich die wichtigsten Beteiligten an einem Runden Tisch offenbar geeinigt. Sie sind es auch, welche gemeinsam die Mitteilung verschickt haben: der Schweizerische Nationalpark, die Engadiner Kraftwerke AG und die Umweltverbände WWF, Aqua Viva und Pro Natura.
Der Spöl ist mit PCB verschmutzt
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Im September 2016 gelangte bei Bauarbeiten an der Staumauer des Speichersees Lago di Livigno die giftige Substanz PCB in den Bach Spöl.
PCB ist eine krebserregende und heute weltweit verbotene Industriechemikalie. Sie lagert sich im Sediment, in Flora und Fauna ab und ist schlecht abbaubar.
«Mit dem verbesserten Projekt würde der Verschmutzungsgrad des Flusses erheblich gesenkt», heisst es in der Mitteilung weiter. Das Projekt folge in den Hauptpunkten einem früheren Vorschlag des Kantons Graubünden.
Einige Teile seien optimiert worden. Zudem soll das Tosbecken – direkt unter der Staumauer – nochmals gereinigt werden. Auch habe man sich auf Nachkontrollen geeinigt und auf Kompensationsleistungen für jenes PCB, «welches trotz aller Bemühungen im Flussbett zurückbleiben wird.»
Nun muss der Kanton Graubünden entscheiden, ob er mit dem erarbeiteten Vorschlag einverstanden ist. Ein Knackpunkt wird die Finanzierung bleiben. Diese ist noch nicht klar geregelt.
Spöl-Sanierung: die wichtigsten Ereignisse
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September 2016: Das PCB gelangt in den Spöl.
Ein Jahr später wird das am stärksten verseuchte Tosbecken saniert.
Wie soll der Bach gereinigt werden? Und wer soll bezahlen? Diese Fragen bleiben lange offen.
Februar 2021: Der Kanton Graubünden verfügt, wie der Spöl gereinigt werden soll.
März 2021: Die Engadiner Kraftwerke wehren sich gegen die Verfügung, weil diese vorsieht, dass die Kraftwerke die Sanierung planen, ausführen und finanzieren müssen.
März 2021: Der Nationalpark erhebt Beschwerde, weil er die Sanierung des kompletten Baches will.
März 2021: Auch die Umweltverbände sind nicht zufrieden mit den Plänen des Kantons und legen ebenfalls Beschwerde ein.
Juni 2022: Um eine neue Lösung zu finden, treffen sich die Kraftwerke, die Umweltverbände und der Nationalpark.
September 2022: Ein Bauführer steht vor Gericht, er wird jedoch aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
März 2023: Die drei Organisationen stellen ihre neue Lösung vor.
Regionaljournal Ostschweiz und Graubünden, 17.03.2023, 12:03 Uhr
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