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Interview mit Tanja Stadler über die indische Variante B.1.617
Aus Info 3 vom 24.04.2021. Bild: Keystone
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BAG bestätigt Indische Virusvariante in der Schweiz angelangt

  • In der Schweiz konnte der erste Fall einer Infektion mit der Coronavirus-Mutation aus Indien bestätigt werden.
  • Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittag bekannt gab, handelt es sich um einen Passagier, der via einen Transitflughafen einreiste.

Wann die Person genau getestet wurde, gab das BAG vorerst nicht bekannt. Wie «Blick» allerdings berichtete, stammt die Probe aus einem Abstrich von Ende März. Tanja Stadler, Mitglied der Covid-Taskforce, bestätigte dies gegenüber SRF.

Die indische Variante ist seit Ende März in der Schweiz

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Legende: SRF

Die ETH-Professorin Tanja Stadler und ihr Team sind im Rahmen der genomischen Überwachung auf den ersten Fall der indischen Variante B.1.617 in der Schweiz gestossen. Wie sie gegenüber SRF erklärt, sei der Fall Ende März im Kanton Solothurn aufgetaucht.

Das sei beunruhigend, da die Variante die Immunantwort der Impfung abschwächen könnte. Aber man müsse deswegen nicht mit dem Schlimmsten rechnen, so Stadler. Sie verweist auf die südafrikanische und brasilianische Variante, wo die Wissenschaft ähnlich besorgt war, die sich aber in der Schweiz nicht im grossen Stil verbreitet haben.

Sie fände es dennoch sinnvoll, wenn die Schweiz Indien auf die Risikoliste nehmen würde, so Stadler weiter.

«Die Konsultation darüber läuft, Indien auf die Risikoliste zu setzen», schreibt das BAG denn auch auf Twitter. Die indische Variante B.1.617 steht zurzeit bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter Beobachtung.

Am Dienstag sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG, vor den Medien, die indische Virusvariante sei von internationalen Behörden noch nicht bewertet worden. Sie sei potenziell immun-invasiv. Man wisse zurzeit noch zu wenig darüber, um bereits Massnahmen wie ein Einreiseverbot zu evaluieren.

In Deutschland gilt nach Angaben der Nachrichtenagentur DPA ab Montag ein weitgehendes Einreiseverbot für Menschen, die sich zuvor in Indien aufgehalten haben. «Um unsere Impfkampagne nicht zu gefährden, muss der Reiseverkehr mit Indien deutlich eingeschränkt werden», sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Fälle in Indien explodieren regelrecht

Indien erreichte am Freitag den zweiten Tag in Folge einen weltweiten Höchstwert an Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Innerhalb von 24 Stunden wurden 332'730 Corona-Fälle erfasst – so viele wie in keinem anderen Land der Welt an einem Tag zuvor. Damit haben sich innert vier Tagen mehr als eine Million Menschen in Indien mit dem Virus infiziert.

Schuld daran dürfte eine verbreitete Sorglosigkeit sein, hiess es. Es gab lange Massenveranstaltungen für anstehende Regionalwahlen und religiöse Feste, bei denen Menschen weder Masken trugen noch Abstand hielten. Aber auch Virusmutationen dürften eine Rolle spielen.

SRF 4 News, 12:00 Uhr;

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