- Die bisher positiv getesteten Personen haben sich alle in den vergangenen Wochen in Italien angesteckt.
- Eine Ansteckung in der Schweiz sei noch keine registriert worden, erklärte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) vor den Medien.
- Das BAG bestätigte an einer Medienkonferenz positive Tests bei einer Person im Tessin, zwei im Kanton Graubünden und einer Person im Kanton Genf. Später kamen ein Fall im Aargau und einer im Kanton Zürich dazu.
- Der Bund rechnet in nächster Zeit mit einer Häufung der Verdachtsfälle.
Laut Daniel Koch, dem Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten beim BAG, gibt es seit gestern rund 130 Verdachtsfälle in der Schweiz, die abgeklärt werden. Im Ganzen habe man in der Schweiz schon über 500 bestätigte negative Fälle – dies neben den Fällen, bei denen sich der Verdacht bestätigt hat.
Das BAG hat registriert, dass die Beunruhigung in der Bevölkerung stark angestiegen sei. Das zeigten die zahlreichen Verdachtsfälle. Vorläufig versuchen die Gesundheitsbehörden weiterhin, alle Fälle zu entdecken und die Betroffenen und deren Kontaktpersonen zu isolieren. Aktuell befinden sich in der Schweiz rund zwei Dutzend Personen in Quarantäne. In den meisten Fällen handelt es sich um Repatriierte aus China oder Familienangehörige von Betroffenen.
«Es ist zu erwarten und abzusehen, dass mehr Fälle dazukommen werden», sagte Koch. Das Gesundheitssystem werde «sehr rasch an seine Grenzen stossen». Bald werde sich das Gesundheitspersonal darauf konzentrieren müssen, sich um die schweren Fälle zu kümmern.
Breit angelegte Informationskampagne
Unter dem Motto «So schützen wir uns» hat das Bundesamt für Gesundheit eine Informationskampagne gestartet. Seit heute Morgen erhalten Einreisende am Strassenzoll in Chiasso Hygiene- und Verhaltenstipps. Das Informationsmaterial ist bisher gezielt auf Grenzgänger ausgerichtet, mit Hygiene-Anweisungen und der Anweisung, bei Atembeschwerden, Fieber oder Husten zu Hause zu bleiben.
Mit Zeitungsinseraten und Plakaten wird ab Freitag aber auch breiter informiert. Kommende Woche werde auch im Fernsehen und in Online-Medien informiert. Eine spezielle Website soll zudem spätestens ab Montag aufgeschaltet werden. Zurzeit weist sie noch auf die Website des BAG.
Informationen des Bundes rund um das Coronavirus
Laut Kampagnenleiterin Simone Eigenmann handelt es sich um einen ersten Schritt. Die Kampagne zeige, wie man sich mit sehr einfachen Mitteln vor einer Infektion schützen könne. Wenn in einer besonderen oder ausserordentlichen Lage weitere Massnahmen nötig seien, würden diese auch ergriffen. In diesem Fall würde die Farbe der Flyer und Plakate von Gelb auf Rot wechseln.
Die Telefon-Hotline des Bundes ist zudem per sofort 24 Stunden am Tag in Betrieb. Bereits seit gestern sei sie auch in den Abendstunden besetzt gewesen, erklärten die Verantwortlichen. Bis jetzt hätten sich gut 1600 Personen bei der Hotline gemeldet.