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Schweiz: Aktuelle Entwicklungen rund um das Coronavirus
Aus Tagesschau vom 27.02.2020.
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BAG informiert Bisher keine Coronavirus-Übertragung in der Schweiz

  • Die bisher positiv getesteten Personen haben sich alle in den vergangenen Wochen in Italien angesteckt.
  • Eine Ansteckung in der Schweiz sei noch keine registriert worden, erklärte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) vor den Medien.
  • Das BAG bestätigte an einer Medienkonferenz positive Tests bei einer Person im Tessin, zwei im Kanton Graubünden und einer Person im Kanton Genf. Später kamen ein Fall im Aargau und einer im Kanton Zürich dazu.
  • Der Bund rechnet in nächster Zeit mit einer Häufung der Verdachtsfälle.

Laut Daniel Koch, dem Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten beim BAG, gibt es seit gestern rund 130 Verdachtsfälle in der Schweiz, die abgeklärt werden. Im Ganzen habe man in der Schweiz schon über 500 bestätigte negative Fälle – dies neben den Fällen, bei denen sich der Verdacht bestätigt hat.

Daniel Koch: «Die Schliessung der Grenze bringt gar nichts»

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Legende: Keystone

Warum schliesst der Bund die Schweizer Grenzen nicht?

Daniel Koch: Die Schliessung der Grenze bringt gar nichts, weil sie vor allem einen grossen Einfluss auf die wirtschaftliche Versorgung des Landes hat. Wir wollen das Land wirtschaftlich am Leben erhalten. Ein grosser Teil des in der Schweiz arbeitenden Pflegepersonals wohnt im nahen Ausland und kommt jeden Tag über die Grenze.

Warum werden nicht per sofort alle grossen Veranstaltungen verboten?

Schärfere Massnahmen werden dann ergriffen, wenn die Situationsanalyse ergibt, dass das Risiko für die Schweizer Bevölkerung stark gestiegen ist. Das kann sehr schnell kommen. Die Lage wird laufend durch den Bund beurteilt.

Warum verteilt der Bund keine Schutzmasken an die Bevölkerung?

Masken in der Bevölkerung nützen sehr wenig. Kranke Personen sollen Masken tragen, auf diese Art und Weise nützen sie etwas. Die Bevölkerung selber kann sich mit Masken praktisch nicht schützen. Es gibt keine Studie, die beweist, dass das wirksam ist.

Warum werden in der Schweiz keine Notspitäler eröffnet?

Was in der Schweiz möglich wäre ist, dass man beispielsweise sagt, wir brauchen mehr Spitalbetten für Corona-Patienten und dass man deshalb für den Moment auf gewisse Operationen verzichtet. Wir sind aber von solchen Situationen noch weit entfernt.

Brauche ich einen Notvorrat?

Die Schweiz ist gut versorgt. Es gibt keinen Grund, irgendwelche Hamsterkäufe zu tätigen.

Das Gespräch führte André Ruch.

Das BAG hat registriert, dass die Beunruhigung in der Bevölkerung stark angestiegen sei. Das zeigten die zahlreichen Verdachtsfälle. Vorläufig versuchen die Gesundheitsbehörden weiterhin, alle Fälle zu entdecken und die Betroffenen und deren Kontaktpersonen zu isolieren. Aktuell befinden sich in der Schweiz rund zwei Dutzend Personen in Quarantäne. In den meisten Fällen handelt es sich um Repatriierte aus China oder Familienangehörige von Betroffenen.

«Es ist zu erwarten und abzusehen, dass mehr Fälle dazukommen werden», sagte Koch. Das Gesundheitssystem werde «sehr rasch an seine Grenzen stossen». Bald werde sich das Gesundheitspersonal darauf konzentrieren müssen, sich um die schweren Fälle zu kümmern.

Breit angelegte Informationskampagne

Unter dem Motto «So schützen wir uns» hat das Bundesamt für Gesundheit eine Informationskampagne gestartet. Seit heute Morgen erhalten Einreisende am Strassenzoll in Chiasso Hygiene- und Verhaltenstipps. Das Informationsmaterial ist bisher gezielt auf Grenzgänger ausgerichtet, mit Hygiene-Anweisungen und der Anweisung, bei Atembeschwerden, Fieber oder Husten zu Hause zu bleiben.

kampagne.
Legende: Mit solchen Flyern informiert der Bund über Verhaltensweisen angesichts der Gefahr durch das Coronavirus. BAG

Mit Zeitungsinseraten und Plakaten wird ab Freitag aber auch breiter informiert. Kommende Woche werde auch im Fernsehen und in Online-Medien informiert. Eine spezielle Website soll zudem spätestens ab Montag aufgeschaltet werden. Zurzeit weist sie noch auf die Website des BAG.

Laut Kampagnenleiterin Simone Eigenmann handelt es sich um einen ersten Schritt. Die Kampagne zeige, wie man sich mit sehr einfachen Mitteln vor einer Infektion schützen könne. Wenn in einer besonderen oder ausserordentlichen Lage weitere Massnahmen nötig seien, würden diese auch ergriffen. In diesem Fall würde die Farbe der Flyer und Plakate von Gelb auf Rot wechseln.

Infoline des Bundes

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Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat für Fragen zum neuartigen Coronavirus eine Infoline eingerichtet:

Telefonnummer 058 463 00 00

Sie ist täglich während 24 Stunden erreichbar.

Auf der Webseite des BAG gibt es tagesaktuelle Informationen.

Die Telefon-Hotline des Bundes ist zudem per sofort 24 Stunden am Tag in Betrieb. Bereits seit gestern sei sie auch in den Abendstunden besetzt gewesen, erklärten die Verantwortlichen. Bis jetzt hätten sich gut 1600 Personen bei der Hotline gemeldet.

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