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Bauernprotest in der Romandie Landwirte entzünden Protestfeuer in der Romandie

  • Bauern haben am Samstagabend an mehreren Orten in der Westschweiz Protestfeuer entzündet.
  • Damit riefen sie zur Solidarität mit Forderungen aus der Landwirtschaft auf, etwa für höhere Löhne.
  • Die friedlichen Protestaktionen «Feu de rassemblement» konzentrierten sich auf die Kantone Freiburg, Waadt und Genf.

Bäuerinnen und Bauern haben am Samstagabend an mehreren Orten in der Westschweiz Protestfeuer entzündet. Sie wollten damit zur Solidarität gegenüber den Forderungen aus der Landwirtschaft aufrufen. Dazu gehören auch eine bessere Entlöhnung. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich der Bewegung anzuschliessen.

In der Nacht zuvor hatten sich in Kerzers FR fast tausend Personen zu einem friedlichen Bauernprotest versammelt. Die Versammelten wollten einen «Weckruf an die Verwaltung, die Politik und die Marktakteure» richten.

Aufruf via Facebook

Bereits seit einigen Wochen mobilisieren sich vor allem Bauern aus der Westschweiz, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Der Aufruf in der Romandie war von einem jungen Waadtländer Landwirt über eine Facebook-Gruppe lanciert worden.

Bauernprotest
Legende: Ein Mahnfeuer im Rahmen der Aktion «Feu de rassemblement» von Westschweizer Bauern am 24. Februar 2024 in Bernex bei Genf. Keystone/Salvatore di Nolfi

Bereits am 12. Februar hatten der Schweizer Bauernverband und weitere Organisationen eine von 65'000 Personen unterschriebene Petition mit Forderungen nach mehr Anerkennung des Engagements der Landwirtschaft an den Bund und verschiedene Grossdetailhändler übergeben. In der Petition wird der Bundesrat aufgefordert, nicht auf Kosten der Bauern zu sparen.

Révolte Agricole Suisse in der Romandie

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Der Unmut der Bäuerinnen und Bauern in Frankreich findet auch ein Echo in der Westschweiz. Das Gesicht der bisher völlig friedlichen Protestbewegung ist der 23-jährige Arnaud Rochat. Er hat auf Facebook Ende Januar die Gruppe «Révolte Agricole Suisse» gegründet. Hauptforderung: Die Bauern müssten für ihre Produkte anständig bezahlt werden, nicht durch Direktzahlungen.

Schon über 5000 Mitglieder zähle die Gruppe seither und täglich kämen 1000 neue dazu, sagt Rochat damals. Der Protest macht sich auch in der realen Welt bemerkbar. So wurden in der Romandie über 300 Ortsschilder abmontiert und verkehrt herum wieder angeschraubt. Ganz nach dem Motto der französischen Bauern: «On marche sur la tête».

Bauernpräsident Markus Ritter ist mit der neuen Bewegung im Gespräch, auch damit alles friedlich bleibt und nicht in rabiate Aktionen wie in Frankreich ausufert. Er findet es gut, «wenn auch unsere Basis auf eine sympathische Art und Weise auf ihre Sorgen aufmerksam machen kann». Rochat will angesichts der grossen Unterstützung mit seinem «Bauernaufstand» weitermachen.

SRF 4, Nachrichten, 25.02.2024, 08:00 Uhr ; 

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