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BDP-Wahldebakel in Zürich «Wir werden in der Mitte aufgerieben»

Die rechtsbürgerlichen Parteien SVP und FDP erlitten bei den Wahlen im Kanton Zürich eine deutliche Niederlage. Dabei ging das Debakel der BDP beinahe vergessen. Weil sie in keinem Wahlkreis mindestens 5 Prozent Wähleranteil schaffte, verlor die Mittepartei alle ihre fünf Sitze und ist nicht mehr im Kantonsparlament vertreten. Parteipräsident Martin Landolt ist für die nationalen Wahlen im Herbst trotzdem «realistisch optimistisch».

Martin Landolt

BDP-Präsident

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Martin Landolt ist Präsident der BDP und Nationalrat für den Kanton Glarus. Der Betriebsökonom arbeitete drei Jahre bei der Grossbank UBS als politischer Berater.

SRF News: Was sind die Gründe für die Niederlage?

Martin Landolt: Das System ist der Grund. Die BDP hat die Folgen der 5-Prozent-Hürde sehr direkt und brutal erfahren müssen. Diese hat dazu geführt, dass wir schlichtweg sämtliche Sitze abgeben mussten und nicht gemäss des Wähleranteils entsprechend bedient wurden.

Die SVP bewirtschaftet im Moment vor allem Themen, welche die Menschen nicht mehr so stark beschäftigen wie auch schon, Die FDP wirkt sprunghaft in Europa- und Umweltfragen. Ihre Partei blieb sich treu – doch offenbar merkt das niemand?

Das ist ein Problem, das wir kennen und mit dem wir tatsächlich zu kämpfen haben. Es stimmt, dass offensichtlich viele Wählerinnen und Wähler unzufrieden mit den bürgerlichen Parteien waren und nicht unbedingt mit uns. Sehr viele Menschen haben Parteien gewählt, die sich für eine gute Klimapolitik engagieren.

Auch wir haben über Jahre die Energiepolitik auf nationaler Ebene mitgestaltet, wie eine CVP und eine SP. Am Sonntag haben diejenigen Parteien gewonnen, die ein Grün im Namen haben. Irgendwo dazwischen sind wir und werden weder von der einen noch von der anderen Seite beachtet. Wir werden in der Mitte aufgerieben und das ist eine Herausforderung, auf die ich im Moment leider auch keine konkreten Antworten finde.

Der nationale Wähleranteil ist in der Gesamtbetrachtung wenig aussagekräftig.

Das lässt wenig Gutes erahnen für die nationalen Wahlen im Herbst.

Ich bin nach wie vor realistisch optimistisch, weil wir keine 5-Prozent-Hürde haben werden wie in Zürich und zudem noch sechs Monate Zeit haben, um Wahlkampf zu betreiben und eine Kampagne zu machen. Konkret werden wir in fünf Kantonen unsere sieben Nationalratssitze und den Ständeratssitz verteidigen wollen und müssen. Der nationale Wähleranteil ist in der Gesamtbetrachtung wenig aussagekräftig.

Das Gespräch führte Max Akermann.

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