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Helsana schafft freie Spitalwahl in neuer Zusatzversicherung ab
Aus Espresso vom 20.09.2018. Bild: helsana.ch
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Bei neuer Zusatzversicherung Helsana schränkt freie Spitalwahl ein

  • Die Helsana bietet ihren Kunden eine verlockende und günstigere Alternative zur bestehenden Spitalzusatzversicherung an.
  • Die Alternative hat aber im Kleingedruckten einen Haken: Die freie Arzt- und Spitalwahl ist eingeschränkt.
  • Die Krankenkasse setzt Spitäler, die ihrer Ansicht nach zu hohe Kosten verrechnen, auf eine schwarze Liste.
  • Helsana sagt, sie wolle damit auf diese Spitäler Druck machen und die Kosten im Gesundheitswesen und für die Prämienzahler senken.

«Das Angebot ist zu gut, da muss es einen Haken geben», sagt eine Hörerin im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Sie bezieht sich auf einen Brief ihrer Krankenkasse Helsana, welchen sie im August erhalten hat. Darin steht, dass die Helsana ihr eine neue Versicherungslösung anbietet. Sie könne bis 20. September in die neue Spitalzusatzversicherung «Hospital Halbprivat» wechseln.

Verlockendes Angebot mit Haken

Verlockend: Die Prämie ist rund 50 Franken tiefer und die Kundin würde zusätzlich eine Prämienrückzahlung von mehreren hundert Franken erhalten, wenn sie auf den 1. Januar 2019 in die neue Versicherung wechselt. «Erst als ich die Leistungen verglich, fiel mir bei der Arzt- und Spitalwahl eine Fussnote auf», erzählte die Hörerin weiter. In dieser Fussnote steht, dass die freie Arzt- und Spitalwahl nur bei von der Helsana anerkannten Ärzten und Kliniken gelte.

Dazu sei im Internet eine Negativliste aufgeschaltet. Auf dieser Liste sind derzeit acht Spitäler aufgeführt, unter anderem das Unispital Basel, die Klinik im Park und die Klinik Pyramide in Zürich. In diesen Spitälern besteht bis auf weiteres keine Kostendeckung.

«So kaufe ich die Katze im Sack»

Die Hörerin ärgert sich: «Mit der neuen Versicherung kaufe ich die Katze im Sack. Ich weiss ja nicht, welche Spitäler in Zukunft auf dieser Liste landen.» Ebenfalls fragwürdig findet sie die Kommunikation von Helsana. Diese überaus wichtige Information in einer Fussnote zu verstecken findet sie unfair: «Der Tarifstreit der Helsana wird hier auf dem Buckel der Versicherten ausgetragen. Mich allerdings interessiert dieser Streit überhaupt nicht.»

Helsana-Sprecherin Dragana Glavic wehrt sich gegen den Vorwurf, diese Information im Kundenbrief versteckt zu haben. «Wir haben transparent und detailliert informiert. Wir haben sogar einen künftigen Prämienverlauf angegeben. Wir sind uns aber bewusst, dass es ein komplexes Thema ist.» Wer unsicher sei, könne sich an den Kundendienst wenden.

Dass die Helsana vielen ihrer Kunden eine neue Spitalzusatzversicherung anbietet, hat einen einfachen Grund: Weil kaum noch junge Versicherte eine Spitalzusatzversicherung abschliessen, bleiben die bestehenden Versicherten unter sich. Die Prämien steigen und steigen. Im Versicherungsjargon spricht man von einem «geschlossenen Bestand». Bei einem geschlossenen Bestand schreibt das Gesetz vor, dass die Krankenkasse eine Alternative anbieten muss. Und genau dies tut nun die Helsana mit ihrer neuen Versicherung «Hospital Halbprivat».

Wer nicht wechseln will, kann bleiben

Wer nicht auf die freie Spital- und Arztwahl verzichten möchte, der kann im bisherigen Modell bleiben. Denn laut Gesetz kann der Versicherte lebenslang jeden Monat in die neue Alternative wechseln.

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